Sandra Kiriasis
Auf Nimbus 2006 wird Sandra Kiriasis diesmal – im Dschungelcamp – nicht zählen können. Nimbus 2006 ist ein Zweierbob. War ihr Zweierbob. Der Zweierbob. Kühn erdacht im Berliner Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES), hoffnungsvoll benannt nach dem Zauberbesen Harry Potters. So ein FES-Zauberbesen, pardon: -Zweierbob, bringt vier Jahre ExpertenKnow-how auf die Kufen. Sitzt an seinen Lenkseilen eine wie Sandra Kiriasis, siebenmal Welt-, siebenmal Europameisterin, neunmal Gesamtweltcup-Siegerin, Olympiazweite bereits 2002, dann kann das was werden mit dem Olympiagold. Es wurde was am 21. Februar 2006: Sandra Kiriasis pilotierte, Anja Schneiderheinze gab kongenial die Anschieberin. Und Nimbus zauberte: 0,71 Sekunden Abstand zu Silber in Cesanas Eiskanal. Eine Demonstration.
Frauenbob und Kiriasis (ganz früher Prokoff, der Mädchenname), das war eins. 14 Karrierejahre lang, nach frühkindlicher Langlauf- und intensiverer Rodelphase – Vielseitigkeit zeichnet die gebürtige Dresdenerin aus. 2017, mit 42, schloss Sandra Kiriasis ein duales Studium in „Gesundheitssport und Prävention“ mit 1,2 ab. Thema ihrer Bachelorarbeit: „Der Spitzensportler als Spitzenunternehmer“. Die Spitzenunternehmerin Kiriasis betrieb Eigen-PR bei Stefan Raabs Wok-WM; Jamaikas Mädelsbob führte – beim Trainerdebüt – die Spitzensportlerin nach Pyeongchang. Und nun zieht es Sandra Kiriasis ins TV-Dschungelcamp? Als Spitzentrasherin? Fan staunt. Antwort bietet (natürlich) RTL. Wir zitieren: „Ich war ja früher Stabsfeldwebel ... Mir fehlt es, im Dreck rumzurobben, das hat immer Spaß gemacht ... Und in Trainingslagern im Süden war ich auch immer diejenige, die die Krabbeltiere entsorgt hat.“Na dann: Nimbus war gestern. Dschungelcamp-Finale ist am 26. Januar, 22.15 Uhr. (lin)
Vom Eiskanal in den Dschungel: Sandra Kiriasis.