Schulen für eine bessere Zukunft
Seit über einem Jahrzehnt engagiert sich der Lions Club Aalen im afrikanischen Togo
(an) - Schon seit über einem Jahrzehnt, nämlich seit 2006, engagiert sich der Lions Club Aalen in Togo/Afrika. Treibende Kraft dabei ist Richard Salzer, langjähriger Vorsitzender des Lions Hilfswerkes Aalen. Sein Credo lautet: Der Schlüssel zur Lösung der gigantischen Probleme auf dem afrikanischen Kontinent ist die Bildung. Deswegen engagiert sich der Aalener Club mit seinen derzeit 45 Mitgliedern mit erheblichen personellen und finanziellen Mitteln im Schulhausbau in Togo.
Die verschiedenen Aktivitäten des Clubs auf der Ostalb wie zum Beispiel das Weihnachtslos, Wohltätigkeitskonzerte und auch persönliche Spenden machen dieses Engagement möglich. Der Club ist der Überzeugung, mit seinem Beitrag im Rahmen des Möglichen zur Bekämpfung der afrikanischen Misere beizutragen. Denn mehr als erschreckend sind aus Sicht der Lions-Mitglieder folgende Zahlen und Fakten:
Bis zu 50 Millionen wollen nach Europa auswandern. Bis 2050 erwartet man in ganz Afrika eine Bevölkerung von 2,5 Milliarden Menschen. Das durchschnittliche Einkommen liegt im Schnitt bei einem US-Dollar pro Tag. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote auf dem Kontinent beträgt 60 Prozent. Auf diese erschreckenden Zahlen könne man entweder nur noch resigniert reagieren oder aber versuchen, dem positive Signale entgegenzusetzen, ist man beim Lions Club Aalen überzeugt
2006 kam die erste Schule
Die Aalener Lions haben sich deshalb für das Letztere entschieden und bereits 2006 die erste Elementarschule für 210 Kinder in Atigba gebaut und an die dortige evangelische Kirche übergeben. Bei diesem wie bei allen späteren Projekten wurde Wert gelegt auf eine gleichmäßige Belegung mit Jungen und Mädchen und auf Zugang völlig unabhängig von der Religionszugehörigkeit des jeweiligen Kindes.
Der Erfolg dieser ersten Schule war Anlass für einen weiteren großen Schritt im Jahre 2013. Gemeinsam mit dem Partnerclub Sierning in Österreich erfolgte der Bau einer weiteren Elementarschule für 210 Kinder. Gleichzeitig errichteten die Aalener am Standort der Schule eine einfache Krankenstation. Wichtig war auch der Bau einer Brunnenanlage, die drei Ortschaften versorgt und solarbetrieben ist.
Ein Schritt in neue Dimensionen folgte dann 2017. Die Aalener errichteten ein Gymnasium für sage und schreibe 500 Schüler. Im Moment arbeitet der Club noch daran, die Physikund Chemieräume entsprechend auszustatten.
All diese Projekte bedürfen jedoch der dauerhaften Begleitung. Deswegen gibt es regelmäßige Reisen der Clubmitglieder unter Leitung von Richard Salzer, um nach dem Betrieb zu schauen und Verwaltung und Lehrer zu coachen. Das bedeutet einen erheblichen, aber unabdingbaren Aufwand. Der Erfolg gibt den Aalener Lions jedoch Recht: Bei den jährlichen staatlichen Bewertungen der Schulen im Land stehen die Aalener Schulen stets mit an vorderster Stelle.
Neue Idee: ein Kindergarten
Der Aalener Lions Club will sein Engagement in Togo fortsetzen. Angedacht ist der Bau eines Kindergartens. Auch soll für regelmäßiges Essen in den Schulen gesorgt werden. Der Leiter einer Schule berichtete beim letzten Besuch der Aalener, dass es Schulkinder gebe, die oft zwei Tage lang außer Wasser keinerlei Nahrung hätten. Das war auch einer der Gründe, dass Lions Aalen einer Genossenschaft von 17 Familien eine Maismühle gestiftet hat.
Der Lions Club Aalen steht im ständigen Kontakt mit der deutschen Botschaft und mit Regierungsstellen in Lome. Diese sind sehr dankbar für das große Engagement aus Aalen. Alle Schulen des Lions Clubs Aalen haben letztendlich ein Ziel: Die Schüler sollen befähigt werden, eines Tages ein eigenständiges Leben zu führen und zur Verbesserung der Strukturen ihres Landes beizutragen.