Premiere in Unterschneidheim: Bendl-Narra taufen ihr Häs
Neuer Verein feiert seine erste offizielle Veranstaltung im Innenhof des Schlössles
- „Ich gelobe ohne Zwang – Bendl-Narr ein Leben lang“. 23-mal ist dieser Taufschwur am Samstagabend zu hören gewesen, mit dem ein ganz normaler „Schnoidrmer“zum „Bendl-Narr“mutierte.
Bevor es soweit war, mussten die Täuflinge in ihrem neuen Häs – in Unterschneidheimer Farben gehalten und mit 680 Bendeln, alle 12 Zentimeter lang, versehen – noch eine dreifaltige Taufzeremonie über sich ergehen lassen. Und die hatte es am Samstagabend in sich. So wurde für das einführende Fußbad im eisig kalten Sechtawasser extra eine mobile schwäbische Kneipp-Anlage in Form eines Sautrogs aufgebaut.
Dem folgte das „Bendlen“durch einen der beiden Vorsitzenden des neuen und bislang einzigen Unterschneidheimer Faschingsvereins, André Weißenburger und Stefan Senz, ehe ein abschließender kräftiger Schluck Sechtawasser den Weg frei machte zum Taufschwur. Erst nachdem der Schwur geleistet war, durfte der frischgebackene BendlNarr den Sautrog wieder verlassen. Bei eisigen Temperaturen und fiesem Schmuddelwetter bewiesen die Unterschneidheimer neuen Narren echte Nehmerqualitäten.
Trotz der strengen Taufzeremonie: Der Spaß und das Gemeinschaftsgefühl stehen, bei dem neuen Verein, dem 23 Grundungsmitglieder und 12 Kinder angehören, klar im Vordergrund, wie André Weißenburger betont. Erklärtes Ziel sei es, den Fasching in Unterschneidheim wieder „heimisch“zu machen. Dass die sympathischen neune Narren damit offene Türen in der Gemeinde einrennen, verdeutlichte das große öffentliche Interesse bei der Hästaufe – der ersten offiziellen Veranstaltung der Bendl-Narra. Zahlreiche Zuschauer wollten bei der Gaudi dabei sein.
Aber nicht nur in Unterschneidheim scheint man auf die Bendl-Narra gewartet zu haben. Auch in der Nachbarschaft nimmt man die neuesten Entwicklungen war. Und so überraschten die Tannhäusener Schollaklopfa die Bendl-Narra zu ihrer Hästaufe mit einem spontanen Besuch und einem Platzkonzert.
Für Ebert könnte es schon in diesem Jahr ungemütlich werden
Um den Fasching in Unterschneidheim wieder aufleben zu lassen, haben sich die Bendl-Narra einen Schlachtplan zurecht gelegt. „Als lose Gruppe sind wir im vergangenen Jahr schon bei ein paar Umzügen mitgelaufen und haben erste Erfahrungen gesammelt und Kontakte geknüpft. Dieses Jahr werden wir bei den Umzügen in Kerkingen, Ellenberg und Neuler zu sehen sein“, so Stefan Senz. „Der nächste Schritt wird eine eigene Maske sein.“Bis es soweit ist, behelfen sich die BendlMädla mit schwarzen Perücken, die Bendl-Buaba tragen einen schwarzen Hut. „
Auf die Frage, ob dieses Jahr noch weitere Aktivitäten zu erwarten sind, geben die beiden Vorsitzenden Senz und Weißenburger eine Antwort, die vor allem Bürgermeister Nikolaus Ebert aufhorchen lassen sollte – der bislang im Fasching von den Narren stets unbehelligt blieb: „Es könnte sein, dass unser Schultes dieses Jahr noch eine Überraschung erlebt.“