Modernisierungen im Märchenschloss
Zeuge: Drogenboss zahlte dem früheren mexikanischen Staatsoberhaupt 100 Millionen Dollar
Wie im Wintermärchen sieht es dieser Tage aus, das weltberühmte Schloss Neuschwanstein im verschneiten Ostallgäu (Foto: dpa). Im Inneren, dies sagte Schlossverwalter Johann Hensel am Mittwoch, schreiten derweil Restaurierung und Modernisierung planmäßig voran. Einschränkungen für die Besucher gibt es nicht. Jährlich besuchen 1,5 Millionen Menschen das 1869 von König Ludwig II. errichtete Gebäude.
(dpa) - Der frühere Drogenboss Joaquín „El Chapo“Guzmán hat nach Aussage eines Zeugens dem mexikanischen Ex-Präsidenten Enrique Peña Nieto Schmiergeld in Millionenhöhe bezahlt. „El Chapo“habe Peña Nieto 100 Millionen Dollar (etwa 87,6 Millionen Euro) gegeben, sagte Zeuge Alex Cifuentes jüngst vor einem Gericht in New York. Demnach habe der Präsident des lateinamerikanischen Staats das Geld im Oktober 2012 erhalten, kurz vor seinem Amtsantritt. Der Kolumbianer Cifuentes habe die Schmiergeldzahlung bereits 2017 US-Behörden mitgeteilt, hieß es in Berichten. Peña Nieto bekleidete von 2012 bis Dezember 2018 das Präsidentenamt. Cifuentes war nicht nur selbst Drogenhändler, sondern enger persönlicher Berater und Sekretär Guzmáns.
Der Prozess gegen den einst mächtigsten Drogenboss der Welt läuft seit November unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Die USJustiz wirft dem wegen seiner Körpergröße von etwas mehr als 1,60 Meter „El Chapo“(Der Kurze) genannten Guzmán unter anderem Drogenhandel, Geldwäsche und das Führen einer kriminellen Organisation – des mexikanischen Drogenkartells Sinaloa – vor. Peña Nieto ist nicht der erste Präsident, dem Verwicklungen mit „El Chapo“nachgesagt werden. Sein Amtsvorgänger Felipe Calderón wies die Schmiergeldvorwürfe zurück.
Guzmán soll tonnenweise Kokain und Heroin in die USA geschmuggelt und damit Milliarden verdient haben. Zudem soll er für bis zu 3000 Morde verantwortlich sein. Bei einer Verurteilung droht Guzmán lebenslange Haft. Die Todesstrafe ist gemäß einer Einigung zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen.