Ortsumfahrung steht in den Sternen
Bei der Bürgerversammlung in Riesbürg steht die B 29 bei Pflaumloch im Fokus
- Am Mittwoch hat Bürgermeister Willibald Freihart in der fast vollständig gefüllten Goldberghalle in Pflaumloch über die Gemeindeentwicklung in Riesbürg informiert.
In seiner Rede und der anschließenden Diskussionsrunde mit den Bürgern standen unter anderem die Ortsumfahrung und die perspektivische Entwicklung für Pflaumloch im Fokus. „Heiß war es“, fasste Freihart die Veranstaltung am Ende mit Blick auf die Diskussion zusammen.
Zunächst einmal begann er die Versammlung jedoch mit einem kleinen Rückblick auf das vergangene Jahr und stellte die verschiedenen Maßnahmen vor, die die Gemeinde umgesetzt hat. Wie zum Beispiel den Erwerb eines Bauplatzes für die Feuerwehr und den Bauhof, die Einführung der Schulkindbetreuung oder die Instandsetzung aller drei Leichenhallen der Gemeinde.
Besondere Betonung legte Freihart mit der Sanierung der Kläranlage Utzmemmingen auf die größte Maßnahme der letzten Jahre. Mit dieser waren Kosten von 2,4 Millionen Euro einhergegangen. Freihart konnte aufgrund von Überschüssen im Gebührenhaushalt Abwasser gleichzeitig verkünden: „Wir mussten trotz der hohen Investition die Abwassergebühren aktuell nicht erhöhen.“
Ernüchterung durch langwieriges Planungsverfahren
Etwas ernüchtert kam Freihart schließlich auch zum Punkt Ortsumfahrung Pflaumloch. In seiner Rede fielen Wörter wie „schwierige Verhandlungen, kein nennenswerter Erfolg“und „nicht zufriedenstellende Entwicklung“. Denn obwohl der Neubau der B 29 und damit auch die Ortsumfahrung 2016 in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgenommen wurden, ist seitdem wenig passiert.
Das liegt laut Freihart auch an den langwierigen Planungsverfahren. „Aktuell wird nun mit dem Bund verhandelt, ob die Maßnahme Pflaumloch-Trochtelfingen ohne Linienfindungsverfahren als ein Abschnitt geplant und gebaut werden kann.“
Im Linienfindungsverfahren werden die verschiedenen Varianten der Straßenplanung von einem Arbeitskreis auf ihre Umweltverträglichkeit geprüft. Der Arbeitskreis setzt sich aus Vertretern von Straßenbauverwaltung, Fachgutachtern, Trägern öffentlicher Belange, Naturschutzverbänden und betroffenen Gemeinden zusammen. Sie müssen dann die Verkehrsuntersuchung und zusätzlich noch vertiefende Sondergutachten genau unter die Lupe nehmen.
Bürgermeister bezeichnet lange Wartezeit als „Trauerspiel“
Die Bürger erinnerten in der anschließenden Diskussion daran, dass Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter im Wahlkampf des vergangenen Jahres versprochen habe, zumindest den kleinen Teil der Umfahrung bis 2025 in trockene Tücher zu bringen. Mittlerweile komme aber das Gefühl auf, dass gar nichts mehr passiere.
„Es ist schon ein Trauerspiel“, gab Freihart unumwunden zu. „Als wir im März 2016 in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurden, haben wir ja extra noch am Ortseingang das Schild mit der Aufschrift „Danke, Berlin“aufgestellt.“Mittlerweile habe er aber mehr als einmal überlegt es wieder abzumontieren.
Sofort ein Nein kassiert
Dass von der Ortsumfahrung viele weitere Zukunftsthemen in Pflaumloch abhängen, wurde in weiteren Diskussionen deutlich. Zum Beispiel beim Thema Baugebiete für junge Familien, die nun einmal die Perspektive jeder Gemeinde prägen würden. Es sei äußerst schwierig für