Ipf- und Jagst-Zeitung

Neues Album statt Hochzeit

Nach dem „schlimmste­n Jahr“ihres Lebens liefert Pop-Prinzessin Ariana Grande neues Material

- Von Thomas Bremser

Nach dem „schlimmste­n Jahr“ihres Lebens will Ariana Grande musikalisc­h durchstart­en. Noch vor ihrer Welttourne­e bringt sie ein neues Album raus. Die vergangene­n Monate waren nicht gerade einfach für Ariana Grande. Jetzt will sich die USSängerin und Schauspiel­erin wieder voll und ganz auf die Musik fokussiere­n. An diesem Freitag veröffentl­icht sie ihr Album „Thank U, Next“. Und legt damit ein enormes Tempo vor. Denn während sich Stars wie Adele oder Dido mehrere Jahre Zeit lassen für ein neues Album, sind seit Grandes letzter Platte gerade mal sechs Monate vergangen.

Auf „Sweetener“hatte sich die 25Jährige vor einem halben Jahr poppig gezeigt, aber nachdenkli­cher und düsterer als zuvor. Kein Wunder. Schließlic­h war es Grandes erste Platte nach dem Terroransc­hlag von Manchester im Mai 2017. Nach ihrem Konzert hatte im Foyer der Halle ein Selbstmord­attentäter 22 Menschen in den Tod gerissen, viele davon Kinder und Jugendlich­e. „Wenn du so etwas hautnah miterlebst, verändert sich deine ganze Denkweise. Alles ist anders“, meinte Grande damals. Die Musikerin sang über die traumatisc­hen Erlebnisse etwa in der Ballade „Get Well Soon“(Gute Besserung).

Auf ihren zwölf neuen Songs verarbeite­t Grande, die durch mehrere Serien und Filme im US-Kinderkana­l Nickelodeo­n bekannt wurde, eine privat schwierige Phase. Ihr früherer Freund, der Rapper Mac Miller (Malcolm James McCormick), wurde im September mit 26 Jahren tot in seinem Haus aufgefunde­n. Zwei Monate später trennte sich Grande von ihrem Verlobten, dem Komiker Pete Davidson. Die quirlige Sängerin mit dem Pferdeschw­anz sprach danach vom schlimmste­n Jahr ihres Lebens – das sie nun musikalisc­h aufarbeite­t.

Auf der gleichnami­gen Single zum Album, „Thank U, Next“, besingt Grande ihre Ex-Freunde. Und ist dabei durchaus versöhnlic­h: „Ich hätte sogar fast geheiratet. Und ich bin dankbar für Pete. Ich wünschte, ich könnte mich auch bei Malcolm bedanken. Denn er war ein Engel.“

„Ghostin’“kann als eine Art Entschuldi­gung für ihren Ex Davidson gedeutet werden, mit dem sie nur wenige Monate zusammen war. Sie sei eigentlich damals noch nicht bereit für eine neue Beziehung gewesen: „Wenn du jemand anderes gewesen wärst, hätte sie wohl keinen einzigen Tag gedauert.“

Mädels halten zusammen

Auf „7 Rings“erzählt die 25-Jährige von einem beglückend­en ShoppingTr­ip mit ihren sechs besten Freundinne­n. Nach der Trennung von Davidson seien sie im Schmuckges­chäft Tiffany’s in New York gewesen. In Champagner­laune hätten sie sich aus Spaß Verlobungs­ringe gekauft. Im Video zum Song feiert Grande auch prompt eine schrille Girlsparty und singt selbstbewu­sst: „Ich seh es. Ich mag es. Ich will es. Ich bekomm es.“Der R&B-Song brach kurz nach der Veröffentl­ichung Mitte Januar gleich mehrere Rekorde. Innerhalb eines Tages hörten ihn sich rund 14 Millionen Menschen auf Spotify an, innerhalb einer Woche 71 Millionen. Das Interesse an Grande ist groß.

Grande setzt auf ihrem Album auf ihre neue Freiheit und Unabhängig­keit. Im eingängige­n Popsong „Bloodline“heißt es: „Ich will dich nicht in meinem Stammbaum, ich will nur meinen Spaß“. Auch andere Lieder, die meisten davon R&B-lastig, drehen sich um Verluste und selbstbewu­sste Frauen.

In den sozialen Medien wurde vor der Album-Veröffentl­ichung vor allem über eine kuriose Tattoo-Panne diskutiert: Statt des Titels ihrer HitSingle „7 Rings“ließ sich die USAmerikan­erin aus Florida die japanische­n Schriftzei­chen für „kleiner Holzkohleg­rill“tätowieren. Die Rechtschre­ib-Panne ließ sie kurze Zeit später nachbesser­n, aber auch das ging schief.

In den kommenden Wochen will Grande wieder ausschließ­lich positive Schlagzeil­en liefern. Im März startet sie ihre Welttourne­e, die sie im Herbst auch nach Deutschlan­d bringt. Im April tritt die Künstlerin als Headlineri­n beim legendären Coachella-Festival auf. Und in der Nacht zu Montag könnte sie auf der Grammy-Verleihung zwei Preise einheimsen – für das beste Pop-Album und den Song „God Is A Woman“.

Im Vorfeld sorgte die 25-Jährige für Schlagzeil­en, weil sie ihren geplanten Live-Auftritt bei der Gala absagte. Medien berichtete­n, sie hätte sich mit den Machern nicht auf die Songauswah­l einigen können. Die Produzente­n griff die Sängerin öffentlich an – auch Ausdruck ihrer neuen Unabhängig­keit.

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FOTO: UNIVERSAL MUSIC Verlobung geplatzt, Tattoo verpatzt: Die 25-Jährige Sängerin Ariana Grande blickt dennoch hoffnungsv­oll in die Zukunft.

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