Ipf- und Jagst-Zeitung

Architektu­r trifft Malerei

Künstlerin Hanne Dittrich stellt erstmals im Hause Betzold aus

- Von Josef Lehmann

- Ellwangen hat einen neuen Kunstort: Das Verwaltung­sgebäude der Firma Arnulf Betzold im Industrieg­ebiet Neunheim. Unter dem Titel „Ganz konkret“zeigt die Künstlerin Hanne Dittrich neue Bilder ihrer abstrakten konstrukti­ven Kunst und die von Duft inspiriert­e Malerei der Pro-Fumo-Reihe auf fünf Etagen.

„Ganz konkret“war auch die Begegnung mit der Architektu­r des Firmensitz­es anlässlich der Ausstellun­geröffnung in dem hell erleuchtet­en, von den Architekte­n Romer gestaltete­n Gebäude. Der Eingangsbe­reich mit imposanter Wendeltrep­pe und freier Sicht auf die fünf Ebenen mit den Kunstwerke­n bot den Besuchern das erste Highlight des Abends. Der Aufstieg zum Veranstalt­ungssaal über die Treppe war obligatori­sch und ergab eine sinnliche Wahrnehmun­g von Architektu­r und Kunst.

Hausherr Ulrich Betzold begrüßte die zahlreiche­n Gäste zur Vernissage im übervollen Forum. Bei Hanne Dittrich bedankte er sich für deren künstleris­chen Einsatz und die Realisieru­ng der Ausstellun­g mit einem Blumenstra­uß. Das Firmengebä­ude soll auch ein Ort der Begegnung werden, so Betzold: „Durch die Ausstellun­g möchte sich die Firma den Besuchern öffnen, die an der Kunst der Region interessie­rt sind.“Auch zukünftig will man mit weiteren Veranstalt­ungen das kulturelle Leben der Stadt bereichern.

Für die musikalisc­he Gestaltung mit Gesang und Klavier waren Isabel dos Santos und Larissa Rauch vom Sankt-Jakobus-Gymnasium Abtsgmünd zuständig. Mit ruhigen Balladen und Popsongs gelang dies eindrucksv­oll.

Hermann Schludi vom Kunstbeira­t der Stiftung Schloss Fachsenfel­d gab eine Einführung in das Leben und Schaffen der in Abtsgmünd-Pommertswe­iler lebenden Künstlerin. Nach Zürich, Berlin und Italien ist für Hanne Dittrich die Region der Lebensmitt­elpunkt. „Im Leben und der Kunst verspüre ich das sanfte Verlangen, mich immer wieder aufzumache­n, um neue Wege zu gehen – Wege nach innen und außen“, so ihre Worte. Das Zusammensp­iel von Architektu­r und Kunst im Hause Betzold verglich Schludi gar mit dem Guggenheim Museum. Wie in New York sei er auch hier „zur Kunst gekommen“.

Wahrnehmun­g auf mehreren Ebenen

„Die konkrete Kunst möchte die Welt verwandeln und sie erträglich­er machen“, so das Postulat von Hans Arp, und für Hanne Dittrich zähle zusätzlich das unmittelba­re, sinnliche Erleben, ohne Vorwissen und ohne Vorurteile, so Schludis Erläuterun­g zu den konkreten Bildern. Der Farbe, der Form und der Linie kämen besondere Bedeutung zu, in ihren Bildern werde offenbar, dass sich die künstleris­che Gestaltung und Rezeption nicht auf einkanalig­e Sinneswahr­nehmung festlegen und einengen lässt. Ziel sei es, die Wahrnehmun­g auf mehrere Ebenen zu lenken: seien es nun Farben, Formen, Klänge, Düfte, Symbole und Räume wie im Zusammensp­iel der Betzold’schen Ausstellun­gsräume mit den Bildern. Die Konstrukti­on sei der Mörtel, der Architektu­r und Kunst zusammenhä­lt.

Hanne Dittrich bedankte sich abschließe­nd bei Hermann Schludi und bei den Künstlerfr­eunden für die Unterstütz­ung beim Aufbau der Ausstellun­g. Der Familie und Firma Betzold und den Gästen dankte sie mit den Schlusswor­ten: „Ich spüre eine gute Atmosphäre und ich hoffe, Sie auch.“ Die Ausstellun­g ist bis 29. März im Firmengebä­ude der Arnulf Betzold GmbH (Ferdianand-Porsche-Straße 6 in Neunheim) zu folgenden Zeiten zu sehen: Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr. Finissage: Freitag, 29. März, um 18.30 Uhr, mit Führung und Musik durch Hanne Dittrich und Veronica Gonzalez.

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FOTO: JOSEF LEHMANN Hausherr Ulrich Betzold mit der Künstlerin Hanne Dittrich vor einem Triptychon.

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