Suche nach einem Trainer vom Typus Vollmann, der nicht Vollmann ist
Fußball-Drittligist Aalen möchte den Sturz in Liga vier verhindern – Suche nach einem Zauberer läuft – Kandidaten Kramny, Schmitt und Seitz
- Gesucht wird ein Mann, der schwierige Situationen meistern, als Psychologe agieren kann, über Erfahrung verfügt und die 3. Liga kennt wie seine Westentasche – eben einen wie Peter Vollmann. Doch der steht in keinem Falle zur Verfügung. Eine Rückkehr hatte Vollmann bereits bei seinem Abschied ausgeschlossen. Dennoch scheint der VfR sich vor Bewerbungen kaum retten zu können.
„Wir bekommen viele Anfragen, vor allen Dingen aus unterklassigem Ligen“, sagte Vorstand Sport Hermann Olschewski an Tag eins nach der Entlassung von Argirios Giannikis und fügte an: „So etwas kommt für uns nicht in Frage. Wir wollen einen erfahrenen Mann.“Die Entscheidung gegen seinen Trainer (Giannikis), den er als den „neuen Impuls“nach drei erfolgreichen Jahren mit Trainer Peter Vollmann bewusst gesetzt hatte, sei im nicht leicht gefallen. „Es geht immer auch um den Menschen und das Spiel gegen Meppen ausgeklammert, waren wir auch immer mit der Spielweise und der Art wie unser Team aufgetreten ist einverstanden“, so Olschewski weiter. Vielleicht sei der Rucksack für die Jungs einfach zu groß gewesen. Ein Rucksack, den er mit dem Ultimatum in der Woche noch größer und schwerer hat werden lassen. „Es war ein Wunsch von uns aus den ersten drei Spielen vier Punkte zu holen. Das war nie ein Vorgabe oder ein Ultimatum an Argirios Giannikis. Das wurde in einer Tageszeitung so zitiert. Das war unglücklich, ein Fehler und ich würde das heute anders machen“, sagt Olschewski und gibt sich damit etwas geläutert, fügt aber an: „Wenn wir aus diesen Spielen keine vier Punkte holen, dann sind wir abgestiegen.“Das brauche man eigentlich niemandem zu sagen, dass sei Fakt. Tatsächlich wäre der VfR Aalen dann wohl nur noch schwerlich zu retten.
Keine einfachen Vorzeichen für den neuen starken Mann an der Seitenlinie, der am kommenden Montag schon bei 1860 München bestehen müsste. „Sollten wir das Spiel vergeigen, dann stehen wir mit mehr als einem Bein in der Regionalliga“, sagt der Vorstand Sport.
Erste Gespräche geführt
Schon am Montagmorgen hat Olschewski ein erstes Gespräch mit einem potenziellen Kandidaten geführt. Dessen Name wollte er aber nicht nennen. Drei heiße Eisen sind aber wohl Roland Seitz (letzte Station Elversberg), laut „Liga-Drei.de“Favorit Rico Schmitt (von 2016 bis 2018 beim Halleschen FC) oder aber Jürgen Kramny (ehemals VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld). Namen wollte der Vorstand Sport generell an diesem tristen Montag in der Aalener Geschäftsstelle nicht kommentieren, aber der Mann, den er im Kopf habe, habe bei allen seinen Stationen Erfolg gehabt, sei nicht gefeuert worden, kenne sich in der 3. Liga aus und sei derzeit vereinslos. „Sein Vertrag mit dem letzten Verein ist, wie bei uns mit Peter Vollmann, ausgelaufen.
Scharinger kein Thema
Nicht im engeren Kreis scheint aber der in Aalen immer sofort gehandelte Name Rainer Scharinger zu sein.
„Sein Berater hat bei mir schon vorgefühlt“, sagt Olscheswki auf Nachfrage nur. Ein heißer Flirt, klingt dann doch irgendwie anders. Bis ein neuer Trainer gefunden ist werden Sandro Stuppia und Erol Sabanov das Team betreuen. Zur Causa Sabanov, der unter anderem in Fanforen attackiert wird und zum Teil wüsten Beschimpfungen ausgesetzt ist, hat Olschewski eine klare Meinung: „Die Kritik an Erol ist mir vollkommen unerklärlich und unverschämt“, sagt Olschewski und fügt an: „Erol hat bei uns in der C-Jugend angefangen, die Knochen hingehalten und hat sowohl in Heidenheim als auch bei uns immer alles für seinen Arbeitgeber gegeben. Dass jemand verteufelt wird, der mal in Heidenheim gespielt wird und dann verantwortlich sein soll, dass sich die Torhüter die Bälle selbst reinwerfen, das kann ich in 100 Jahren
„Es war ein Wunsch von uns aus den ersten drei Spielen vier Punkte zu holen. Das war nie ein Vorgabe oder ein Ultimatum an Argirios Giannikis“, sagt Hermann Olschewski „Die Kritik an Erol ist mir vollkommen unerklärlich und unverschämt“, sagt Hermann Olschewski
nicht verstehen“, so Olschewski weiter. Generell bereue er keine Entscheidung. Auch nicht die, den Vertrag mit Peter Vollmann nicht mehr zu verlängern. „Wir hatten rückblickend gesehen kein Glück mit dieser Entscheidung, aber ich würde es auch heute wieder so entscheiden“, ist sich der Vorstand Sport sicher.