Bundesrat für Rückkehr zur Meisterpflicht
(dpa) - Der Bundesrat hat die Bundesregierung aufgefordert, in einigen Handwerksbranchen die Pflicht zum Meisterbrief wieder einzuführen. Davon verspricht sich die Länderkammer, die Ausbildung von Fachkräften und die Attraktivität von Handwerksberufen zu stärken. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte am Freitag, sie unterstütze die Meisterpflicht, „weil Meisterbetriebe in der Regel ausbilden“.
Gerade im Handwerk bestehe ein zunehmender Fachkräftebedarf, betonen die Länder. Der Meisterbrief sei ein entscheidender Anreiz, um ein Handwerk zu erlernen.
Mit der Handwerksreform von 2004 war die Zahl der Berufe mit Meisterpflicht von 94 auf rund 40 reduziert worden. Die übrigen Handwerke – Fliesenleger oder Uhrmacher etwa – sind damit zulassungsfrei, sie können ohne Meisterbrief geführt werden. Die Ausbildungszahlen in diesen Handwerksberufen seien rückläufig, betonte der Bundesrat.
Die Grünen im Bundestag hatten sich gegen die Wiedereinführung der Meisterpflicht ausgesprochen. In Zeiten des Fachkräftemangels und des Baubooms sei es unsinnig, mit einer Meisterpflicht künstlich die Anzahl der Fachkräfte und Betriebe zu verringern, erklärten sie Ende November. Eine Wiedereinführung der Meisterpflicht wäre kontraproduktiv und würde den Fachkräftemangel verschärfen.