Wolf im Neckar-Odenwald-Kreis gesichtet
MOSBACH/NECKARGERACH (lsw) Im Neckar-Odenwald-Kreis ist der erste Wolf seit vielen Jahren gesichtet worden. Das bestätigte am Montag das Umweltministerium in Stuttgart. Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg hatten private Videoaufnahmen vom Wochenende ausgewertet. „Die Prüfung der Videos hat ergeben, dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt“, erklärte das Ministerium.
Zunächst hatte der SWR über die Entdeckung berichtet. Nach Angaben des Umweltministeriums gingen Meldungen aus Schwarzach, Binau, Neckargerach und Mosbach ein. Die Kommunen liegen relativ nahe beieinander. Experten zufolge kann ein Wolf täglich bis zu 60 Kilometer zurücklegen.
Der Neckar-Odenwald-Kreis liege außerhalb der sogenannten Förderkulisse Wolfsprävention, in der es seit über einem Jahr regelmäßig Wolfsnachweise und auch Risse von Nutztieren gegeben hat. Das Ministerium warnte, Wölfe sollten auf keinen Fall angelockt oder gar angefüttert werden. „Bei Sichtungen von Wölfen zusammen mit eigenen Hunden sollten diese an die Leine genommen werden“, hieß es weiterhin.
Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland sorgt seit Jahren für Diskussionen. Immer wieder werden Nutztiere gerissen. Deshalb gibt es auch Forderungen, die Zahl der Wölfe durch eine Bejagung zu regulieren. Naturschützer fordern hingegen andere Schritte. So sollten Landwirte etwa individuelle Beratung und Geld für geeignete Zäune erhalten.