Merkel begrüßt Klima-Demos
(epd) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstützt die Schüler-Demonstrationen für mehr Klimaschutz. Sie begrüße es sehr, dass junge Menschen mahnen, schnell etwas gegen die Erderwärmung zu tun, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Videopodcast. Aus Sicht des Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sind die Demonstrationen den streikenden Schülern in der überwiegenden Mehrzahl kein Vorwand zum Schwänzen, sondern ein wirkliches Anliegen. Ausgehend vom Engagement der jungen Menschen stieß Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) eine Debatte über eine Herabsetzung des Wahlalters an.
Barley lobte die „Fridays for Future“-Demonstrationen. „Dass die Jugendlichen jetzt für den Klimaschutz demonstrieren und sich so engagieren, ist doch großartig. Das räumt mit dem Vorurteil auf, dass junge Leute nicht aktiv genug wären und sich nicht politisch engagieren“, sagte Barley der „Passauer Neuen Presse“. Zugleich warb sie für ein Wahlrecht ab 16 Jahren, um politischen Einfluss junger Menschen zu stärken. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), wies den Vorstoß zurück. Er sagte dem „Tagesspiegel“, man könne kaum begründen, „warum jemand über die Geschicke eines Landes und einer Gesellschaft mitentscheiden soll, den wir in allen anderen Bereichen nicht für reif genug erachten, seine Angelegenheiten ohne die Zustimmung seiner Eltern zu regeln“. Als Beispiele nannte Frei den Abschluss von Mobilfunkverträgen und Altersbeschränkungen für Kinofilme.