Ipf- und Jagst-Zeitung

Heiligs Blechle Heidanei: So feiert Pfohla

Tolle Stimmung beim Bürgerball in der Kastellhal­le – Viereinhal­bstündiges Programm

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(afi) Pfohla hat seinem Ruf feiern, zu können, wieder einmal alle Ehre gemacht. Der Bürgerball und die Stimmung in der rappelvoll­en Kastellhal­le waren am Samstagabe­nd einfach unbeschrei­blich. Ein Programmpu­nk jagte den nächsten. Garden wirbelten über die Bühnenbret­ter, spritzige Büttenrede­n zogen durch den Kakao und das Traumschif­f des MV Pfohla legte an. Alles galant moderiert von Tobias Deisinger. Besser geht es nicht. So feiert man eben in Pfohla.

Feiern mit Stil. Auch das hat in Pfohla Tradition. Denn jede Gruppe wurde von Butler Christian Ponater samt Kerzenleuc­hter auf die Bühne geleitet. Nicht weniger Stil hatten die Auftritte der fünf Garden. Egal, ob blau, lila, grün oder türkis. Sie alle legten, ebenso wie die Limesgarde, fernsehrei­fe Auftritte hin. Das war Akrobatik pur. Wobei bei der Limesgarde schon Wehmut aufkam, denn diese hört nach 15 Jahren Bühne auf. Da wurde das eine oder andere Tränchen weggewisch­t und die Mädchen riefen den Besuchern nach ihrem fulminante­n Auftritt „Danke“zu. Stehende Ovationen waren ihnen sicher.

In Pfahlheim steht man

Überhaupt wurde an dem Abend viel gestanden. Denn in Pfahlheim bleibt das Publikum nicht einfach auf den Stühlen sitzen, in Pfahlheim werden die Akteure bereits stehend, begeistert und mit viel Klatschen empfangen und am Ende auch verabschie­det. Verdienter Lohn für die viele Arbeit, die hinter den Auftritten steckt.

Das zeigte sich auch in den Showtänzen „Lebkuchenh­erz“der Osthidde. Die Jungs der Hidde kamen als Indianer an und beeindruck­ten mit großer Kondition.

Noch einen draufgepac­kt hat dann das Männerball­ett, das unter dem Motto „Horse Race“einen rund fünfminüti­gen Auftritt, gespickt mit akrobatisc­hen Einlagen, auf die Bühne brachte. Das Ergebnis monatelang­er Proben unter den Trainerinn­en Manuele Hadek und Birgit Neubaur.

Und dann die Büttenrede­n. „Dia Jonge“(Tim Häußler und Maxi Konle) wussten von ihrem Leid zu klagen, das sie teilweise mit Erwachsene­n haben und stellten fest, dass es oft „Stress“wegen ihres JugendSlan­gs gäbe. „Bleib cool und chill mal“fänden Lehrer und Eltern irgendwie so gar nicht cool.

Was für Probleme es gibt, wenn ein Paar eine Wohnung sucht, davon konnte Michael Hieber bei seiner Büttenrede „Die neue Bude“berichten. Schon die tägliche Organisati­on des Haushalts überforder­e – also muss am Ende doch wieder Mutti ran. Die zum Glück einen Thermomix mitbringt – womit am Ende alles wieder im grünen Bereich ist.

Eine Klasse für sich war die Bütt' „Ackergold“von Claudia Lechner und Stephanie Wohlfrom. Die beiden lästerten und teilten aus, was das Zeug hielt.

Das Problem mit Hilsenbeks Witzen

Jeder bekam sein Fett ab, von Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n bis zu OB Karl Hilsenbek („Seine Witze sind so flach“) und Volker Grab („Er isch halt a Grüner“). Der gesanglich­e Wettstreit zwischen dem Fendt Vario Bulldog und dem froschgrün­en John Deere war köstlich und bei der Feststellu­ng „Des Wichtigste em ganza Land, des isch ond bleibt d'r Baurastand“erhoben sich die närrischen Besucher und klatschten begeistert Beifall. „Die beiden haben's wirklich drauf, die sind spitze“, hörte man im Saal, als der OB und Grab von den beiden Läschdermä­ulern aufgeforde­rt wurden: „Jetzt isch scho mol jemand do von d'r Stadt, dia könnat au glei zammakehra“.

Den krönenden Abschluss des viereinhal­bstündigen Programms machte der Musikverei­n, der mit dem Traumschif­f MV Pfohla in der Kastellhal­le ankerte und eine Schlagerpa­rade vom Feinsten ablieferte. Florian Silbereise­n moderierte, Andrea Berg sang „Du hast mich tausendmal belogen“, Nena schleudert­e 99 Luftballon­s in den Saal, Cordula Grün riss die Besucher wieder einmal von den Bänken und als Andreas Gabalier „Hali Halo“anstimmte, gab es kein Halten mehr.

Die Tanzkapell­e „Kir Royal“übernahm das Zepter und es wurde getanzt bis in die Morgenstun­den. Was fällt dem Berichters­tatter zu all dem ein? Na klar: Heiligs Blechle Heidanei, so ka’s doch bloß en Pfohla sei.

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FOTOS: AFI Was für ein Abschied. Die Limesgarde hat sich nach 15 Jahre Bühne vom Publikum verabschie­det. Bei „Time to say goodbye“floss schon die eine oder andere Träne.
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www.schwäbisch­e.de/ buergerbal­l-pfahlheim Was für ein Schluss. Das Traumschif­f MV Pfohla (Musikverei­n) ging in der Kastellhal­le vor Anker und gab eine Schlagerpa­rade vom Feinsten. Die Besucher waren außer sich und als dann noch Andreas Gabalier (Foto) „Hali Halo“anstimmte, gab es kein Halten mehr.
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Akrobatisc­hes zeigte das Männerball­ett unter dem Motto „Horse Race“.
 ??  ?? Heligs Blechle Heidanei, so ka's doch nur in Pfohla sei. Dorfspitze­l Patrick Rief brachte in seiner Schnitzelb­ank bisher geheim Gehaltenes ans Tageslicht.
Heligs Blechle Heidanei, so ka's doch nur in Pfohla sei. Dorfspitze­l Patrick Rief brachte in seiner Schnitzelb­ank bisher geheim Gehaltenes ans Tageslicht.
 ??  ?? Stephanie Wohlfrom (links) und Claudia Lechner nahmen unter dem Thema „Ackergold“kein Blatt vor dem Mund und zogen viele ihrer Mitbürger durch den Kakao.
Stephanie Wohlfrom (links) und Claudia Lechner nahmen unter dem Thema „Ackergold“kein Blatt vor dem Mund und zogen viele ihrer Mitbürger durch den Kakao.

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