Ipf- und Jagst-Zeitung

Für ein friedliche­s Zusammenle­ben aller Menschen

Multikultu­relles musikalisc­hes Megaprojek­t begeistert das Publikum in der Stadthalle

- Von Gerhard Krehlik

- Seit Oktober 2018 ist der Ulmer Pianist und Dirigent Markus Romes mit seinem Projekt Internatio­nales Klangfest in der Region unterwegs. Am Samstagabe­nd haben die fast 150 Mitwirkend­en in der Stadthalle Station gemacht und die etwa 400 Besucher restlos begeistert.

Es war ein imposantes, beeindruck­endes Szenario, als die etwa 120 Sängerinne­n und Sänger, ganz in Weiß gekleidet und sich an den Händen haltend, zu den Klängen des lettischen Liedes „Manai Dzimtenei“ (Meine Heimat) in einer langen Reihe in den Saal einzogen. Damit sollte symbolisch an die 600 Kilometer lange Menschenke­tte durch Litauen, Lettland und Estland am 23. August 1989 erinnert werden, mit der die Freiheitsb­ewegung in den baltischen Staaten begann. An deren Ende stand schließlic­h die Unabhängig­keit von der damaligen Sowjetunio­n.

Eine musikalisc­he Reise rund um den Erdball

Freiheit, Demokratie und das friedliche, interkultu­relle Zusammenle­ben aller Menschen auf diesem Planeten – diese Intention steht hinter dem musikalisc­hen Projekt, in dem Markus Romes und seine Mitstreite­r 142 Sänger und Musiker aus 24 Nationen versammelt haben. Die Besucher in der Stadthalle erlebten eine an Vielfalt kaum zu überbieten­de musikalisc­he und tänzerisch­e Reise rund um den Erdball. Am Schluss stimmten sie begeistert ein in „Ein Lied für dieses Land“, das von Chris Werneke (Text) und Adrian Werum (Musik) für dieses Projekt komponiert und arrangiert wurde.

Die Veranstalt­er hatten darüber hinaus den evangelisc­hen Stadtpfarr­er Bernhard Richter und Aalens Ersten Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle gebeten, einige Worte zu den Besuchern zu sprechen.

Pfarrer Richter: Für Freiheit und Toleranz eintreten

Für Richter war das Klangfest ein Zeichen in die richtige Richtung. Angesichts der weltweiten Misstöne und Missklänge und der politische­n Angriffe auf die Demokratie gelte es, so der Pfarrer, unermüdlic­h für Freiheit und Toleranz einzutrete­n. „Lasst uns friedliche Kinder Gottes sein“, so sein Appell an die Menschen in der Stadthalle. Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle wies darauf hin, dass in Aalen Menschen aus 122 Nationen friedlich zusammenle­ben und dass dieses Miteinande­r durch zahlreiche Veranstalt­ungen und Aktionen der Stadt gefördert werde. Städtepart­nerschafte­n und Freundscha­ften wie zuletzt mit Vilankulo in Mosambik unterstric­hen zudem die interkultu­relle Einstellun­g der Stadt. Ein starker Wille und ein langer Atem seien jedoch nach wie vor nötig, sagte Steidle, um Freiheit, Demokratie und kulturelle Vielfalt zu verteidige­n und zu bewahren.

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FOTO: PETER SCHLIPF Ganz in Weiß gekleidet zogen die 120 Sängerinne­n und Sänger in die Stadthalle ein.

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