Ex-Dortmunder Castro: Profiteur von Weinzierls Systemumstellung
Vor seiner ersten Rückkehr nach Dortmund hat das Rätseln um Gonzalo Castro zumindest vorerst ein Ende. Acht Monate nach seinem Wechsel scheint der Mittelfeldspieler seine Form und seine Rolle beim VfB Stuttgart endlich gefunden zu haben. Auch im Auswärtsspiel (15.30 Uhr/Sky) bei seinem Ex-Club dürfte der 31-Jährige von Beginn an spielen. Denn inzwischen ist er ein Hoffnungsträger im Abstiegskampf – und das obwohl er über weite Strecken der Saison als Missverständnis galt. „Gonzo ist ein Faktor für uns. Dass er wieder nach Dortmund zurückkehrt, wird ihn sicher freuen und motivieren“, sagte Trainer Markus Weinzierl, der Castro bis zum 1:3 gegen Leipzig in elf von 14 Spielen zunächst auf die Bank verbannt hatte. Dreimal nacheinander ließ Weinzierl aber zuletzt die gleiche Startelf auflaufen und hat keinen Grund, an Castro in der ersten Elf zu rütteln. Castro sei ein „sehr, sehr guter Fußballer“. Dieses Potenzial hat der ChampionsLeagueund Nationalelf-erprobte Routinier aber beim Tabellen-16. lange nicht abgerufen. Mit dem 0:4 im Hinspiel gegen Dortmund, dem Einstand von Weinzierl, verlor er seinen Platz in der Startelf. Nun ist er wieder zurück. Weinzierls Systemumstellung auf eine Dreierbeziehungsweise Fünferkette in der Abwehr kommt Castro entgegen. Der defensive Mittelfeldspieler soll die spielerische Komponente stärken und hat Kapitän Christian Gentner auf die Bank verdrängt. „Mir tut es natürlich auch gut, dass ich weiß, dass hinter mir noch jemand ist, der etwas wegverteidigen kann“, erklärt Castro. Aus seinen drei Jahren beim BVB ist Castro andere Tabellenregionen gewohnt, aber auch der Abstiegskampf habe seinen „Reiz“. „Die Situation, wie sie jetzt in Stuttgart ist, hatte ich noch nie. Für den Klassenerhalt zu kämpfen ist für mich neu – aber umso schöner ist es sicherlich, wenn du an Spieltag 34 über dem Strich stehst und es doch geschafft hast.“(dpa)