Weichen stellen
Zu „Thunberg hält Wutrede“(24.9.) und „Kritik am Klimapaket reißt nicht ab“(4.10.):
Ist es ein Wunder, dass die für ihre spröde Sachlichkeit bekannte Kämpferin Greta Thunberg verzweifelt? Wie hoffnungsvoll, dass sich ihre ratlose Verzweiflung in Wut äußert und nicht in Resignation. Möge der „Right Livelihood Award“, der Alternative Nobelpreis, ihr neue Kraft verleihen bei ihrer Sisyphusaufgabe, den Menschen die Augen für die Warnungen der Wissenschaft zu öffnen. Sie hat es bereits geschafft, in allen Ländern der Welt Menschen zu motivieren, alleine in Deutschland bei den „Fridays-for-Future“-Demonstrationen bis zu 1,4 Millionen Menschen auf die Straße zu bringen! Viele Menschen haben dank ihrer Beharrlichkeit begriffen, dass sie in einer globalisierten Welt über den Tellerrand hinausblicken müssen, anstatt gedankenlos zu konsumieren.
Am dringendsten ist es jetzt, die politischen Weichen zu stellen, damit regional produziertes Obst und Gemüse und regional ernährte Weidetiere auf unseren Tellern landen, nicht länger die durch Subventionen künstlich billigen Tierprodukte, die mit 30 bis 40 Prozent maßgeblich für die Klimakatastrophe verantwortlich sind. Das geht nur über die komplette Umschichtung aller Subventionen weg von den Agrarkonzernen, hin zugunsten einer längst überfälligen Agrarwende für eine umweltverträgliche, biologische, bäuerliche Landwirtschaft. Kein Wort finde ich davon im Klimapäckchen...
Karin Ulich, Sigmarszell
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