Ipf- und Jagst-Zeitung

Mini-Häuser sind im Kommen

Der Traum vom Eigenheim ist bezahlbar, wenn man mit wenig Fläche klarkommt

- Von Julia Münz

ELLWANGEN - Ein kleines Häuschen mit Garten, die eigenen vier Wände – davon träumen viele. Steigende Grundstück­s- und Baupreise machen ihnen oft einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht auch deshalb sind Mini-Häuser wie die Tiny Houses so in Mode gekommen. Die Immobilien­firma Immo Vertico aus Aalen hat sich darauf spezialisi­ert.

Es gibt verschiede­ne Varianten wie zum Beispiel das Tiny House oder das Smart Home. Die Größe macht den Unterschie­d. Das klassische Tiny House ist mobil auf Rädern. Es ist mit einer Wohnfläche zwischen zehn und fünfzehn Quadratmet­ern das kleinste unter den Konzepten. Mit einer maximalen Länge von acht Metern und einer Breite von zweieinhal­b Metern hat es sogar eine Straßenzul­assung. Die Tiny Houses können wie ein Wohnwagen an ein Auto gehängt werden. Einfach so aufstellen darf man sie aber nicht. Welche Bedingunge­n gelten, sollte man also mit dem Bauamt abklären.

Tiny Houses sind straßentau­glich

Das Tiny House eignet sich auch als fester Wohnsitz. Dafür sorgen eine Photovolta­ikanlage sowie eine eigene Wasservers­orgung. Es ist mit einer Küche, einem Badezimmer sowie mit einem Wohnbereic­h mit Bett voll ausgestatt­et. Schränke bieten Stauraum. Trotzdem ist das Haus aufgrund der Größe eher etwas für Minimalist­en. Für Alltagsgeg­enstände reiche es jedoch aus, sagt Klaus Brenner, Geschäftsf­ührer des Aalener Unternehme­ns Immo Vertico.

Mehr Platz bieten die Smart Homes. Sie haben eine bis zu 80 Quadratmet­er große Wohnfläche. Wem dies nicht reicht, der kann mehrere Smart Homes miteinande­r verbinden. Das Baumateria­l ist in der Regel Holz. Klaus Brenner sagt, er habe die Häuser erstmals in Budapest gesehen und sei sofort davon begeistert gewesen. „Mich fasziniere­n die Bauweise und die Wärme, die das Holz ausgestrah­lt.“

Smart Homes sind größer und lassen sich aneinander­koppeln

Das erste Smart Home in der Region entsteht in Abtsgmünd-Leinroden. Weitere Häuser sind in Aalen und Stödtlen geplant. Neben einzelnen Wohnhäuser­n plant die Firma auch ganze Dörfer. In Waldstette­n bei Schwäbisch Gmünd wird ein Seniorendo­rf mit fünf Häusern gebaut – mit Boccia-Bahn und OutdoorSch­achspielfe­ld. Für die fünf Häuser hat es 50 Interessen­ten gegeben. Ein weiteres Projekt mit 40 Smart Homes ist in München geplant.

Die Smart Homes kämen sehr gut an, sagt Immobilien­makler Brenner. Das Problem seien die Grundstück­e. Es gebe einfach nicht genug. Die Grundstück­e, die zum Verkauf stünden, seien oft riesige Flächen. Als Normalbürg­er könne man sich das kaum leisten. Deshalb kauft die Firma große Flächen auf und verkauft diese stückchenw­eise weiter.

Der Preis für ein Tiny House variiert je nach Modell. Der sogenannte Traveller auf Rädern misst fünfeinhal­b auf zweieinhal­b Meter und kostet 39 900 Euro. Das Smart Cottage gibt es für 91 080 Euro. Dabei hat man eine Wohnfläche von 50 Quadratmet­ern sowie eine Terrasse mit 16 Quadratmet­ern. In den Preisen sind die Lieferung, die Montage sowie das Bad inklusive. Die Lieferzeit beträgt zwischen drei und fünf Monaten. Innerhalb von zwei Wochen steht das Haus. Die Materialie­n wie die Fenster sind größtentei­ls aus Deutschlan­d.

„Ein Hpye“

Das passende Haus kann im Katalog ausgewählt werden. Änderungen sind aber nicht möglich. Klaus Brenner, der seit mehr als 20 Jahren in der Immobilien­branche arbeitet, sagt:, „Ich habe viele Trends mitbekomme­n, aber so einen Hype habe ich noch nie erlebt.“

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FOTO: GREEN UP Ein sogenannte­s Smart Home dieses Typs bietet 30 Quadratmet­er Wohnfläche. Derzeit entsteht ein solches Haus in Abtsgmünd-Leinroden.

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