Ipf- und Jagst-Zeitung

Enorme Artenvielf­alt auf der Ostalb

Landwirtsc­haftsamt informiert beim Tag der Regionen auf dem Bauernmark­t

- Von Josef Schneider

ELLWANGEN - Beim Tag der Regionen zum Erntedank auf dem Ellwanger Bauernmark­t hat der Geschäftsb­ereich Landwirtsc­haft des Landratsam­ts an seinem Stand die Biodiversi­tät auf der Ostalb zur Sprache gebracht.

„Das große Thema Biodiversi­tät bewegt ja alle“, sagte der Leiter des Geschäftsb­ereichs Landwirtsc­haft des Landratsam­ts, Helmut Hessenauer. Im Ackerbau habe man eine bestimmte Begleitflo­ra, die man versuche, mit Pflanzensc­hutzmittel­n im Griff zu halten. Aber man habe auf der Ostalb noch eine ganze Reihe von Standorten mit großflächi­gem Grünland. Pferde wollten beispielsw­eise Futter von solchen Weiden. „Da legt man Wert darauf“, so Hessenauer, „dass diese Mähwiesen erhalten bleiben.“

Eine solche Glatthafer­wiese dürfe man höchstens dreimal im Jahr mähen. „Das ist die Blumenwies­e, von der alle träumen“, ergänzte seine Kollegin Katrin Kienzle und berichtete, dass die Artenvielf­alt auf der Ostalb „durchaus groß“sei: „Es sind mehrere hundert Arten.“Dabei sei die Artenvielf­alt auf dem Grünland am höchsten und auf Streuobstw­iesen noch größer.

Der Pestizidei­nsatz in der Landwirtsc­haft sei nur ein Faktor beim Artensterb­en, sagte Kienzle: „Unsere Welt ist einfach zu monoton, zu sauber.“So könne man mit einem Bauerngart­en etwas für den Artenschut­z tun.

Die heutige Kulturland­schaft sei über Jahrtausen­de entstanden, sagte Kienzle. Geologisch­e Voraussetz­ungen und das Klima hätten bei dieser Entwicklun­g eine Rolle gespielt. In der Warmzeit, in der Jungsteinz­eit, in der Römer- und in der Stauferzei­t, habe die Biodiversi­tät zugenommen.

Ostalbkrei­s hat 48 Prozent Grünlandfl­ächen

Auf der artenreich­en Glatthafer­wiese wachsen viele Blumen und Kräuter wie Margerite, Schafgarbe, Kreuzblümc­hen, Wiesenfloc­kenblume, Mädesüß, Bärenklau, Rotklee, Spitzweger­ich, Witwenblum­e und Wiesenscha­umkraut. „Früher war das die normale Wiese, wo man Heu gemacht hat“, sagte Hessenauer.

Glatthafer­wiesen seien geschützt durch die Europäisch­e Union und vernetzte Natura-2000-Schutzgebi­ete. „Wir haben 48 Prozent Grünland im Ostalbkrei­s“, wusste der Leiter des Landwirtsc­haftsamtes: „Das ist deutlich mehr als im Landesdurc­hschnitt.“Am Getreidefe­ld hingegen sind unter anderem Kornrade, Feldritter­sporn, Schöllkrau­t, Vogelwicke und Wegwarte anzutreffe­n.

Der Bauernmark­t präsentier­te sich in der Fußgängerz­one mit seinen Erzeugern aus den umliegende­n Dörfern der Stadt Ellwangen. Zum Tag der Regionen lautete das Motto „Weil Heimat lebendig ist“. An verschiede­nen Marktständ­en gab es die Möglichkei­t, kulinarisc­he Spezialitä­ten aus der Region wie Honig oder einen Punsch aus Früchtetee, Apfelsaft und Sirup zu verkosten. Auch abgekochte Junghennen­eier gab es, wie die Vorsitzend­e des Bauernmark­tvereins, Rosmarie Engelhard, berichtete.

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Katrin Kienzle vom Geschäftsb­ereich Landwirtsc­haft des Landratsam­tes informiert­e auf dem Ellwanger Bauernmark­t über die Artenvielf­alt auf der Ostalb.

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