Der „Jutesack“ist schon längst ein Klischee
Erste Faire Modenschau in Aalen soll einen weiteren Impuls in der Stadt setzen
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AALEN - Zum Laufsteg der ersten Fairen Modenschau ist das RathausFoyer am Samstagmittag geworden: Rund 20 Models zeigten, dass fair produzierte Kleidung genau so schick aussieht wie diejenige, die unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert wird, schnell auf dem Müll landet und oft auch mit Giftstoffen belastet ist.
Die Modenschau war ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt, dem Weltladen, den Läden „Liebevoll“, „Dr. Fair Fashion“und der Tanzschule Brigitte Rühl.
Diese Modenschau, so Oberbürgermeister Thilo Rentschler, wird ein weiterer Impuls für die FairtradeStadt Aalen sein. Es gehe auch darum zu zeigen, dass ein T-Shirt nicht für 2,50 Euro unter akzeptablen Bedingungen für die Bauern und Arbeiter produziert werden kann. Hier müsse man Bewusstsein schaffen.
Faire Kleidung ist eben nicht „uncool“
Das Kopernikus-Gymnasium Wasseralfingen, im dritten Jahr Fairtrade-Schule, hatte einen Info-Stand aufgebaut. Da wurde am Beispiel von Schulbekleidung gezeigt, dass faire Kleidung eben nicht „uncool“, „kratzig“oder „hässlich“ist, wie es im Klischee heißt. KGW-Lehrerin Heike Knecht rechnet vor, was faire Kleidung mehr kostet: 1,50 Euro das TShirt, 2,50 Euro der Kapuzenpulli.
Die Kunsthistorikerin Daniela Göller hatte in ihrem Impuls-Vortrag auch das Vorurteil gegenüber „fairer“Kleidung angesprochen. Das Vorurteil vom „Jutesack“sei längst erledigt – „sie bekommen bei fairer Kleidung alles, was sie wollen. Es gibt keine Ausrede mehr, sie nicht zu kaufen.“Sie erklärte auch, wo der Hauptanteil bei konventioneller Kleidung bleibt – zwei Drittel des Verkaufspreises landet beim Handel und bei den Marken.
Die erste Faire Modenschau hatte Michaela Blank (Steuerungsgruppe Fairtrade) organisiert und auch moderiert.