Ipf- und Jagst-Zeitung

Varianten für die VfR-Elf

Beim Fußball-Regionalli­gisten aus Aalen gibt es neue Lösungen.

- Von Benjamin Post

VÖLKLINGEN/AALEN - Ein Linksverte­idiger dürfe es noch sein, am besten auch ein Stürmer, am besten beides. Bei seinem umfassende­n Kaderaufba­u für diese Saison in der Fußball-Regionalli­ga fahndete der VfR Aalen in Persona von Trainer-Sportliche­r Leiter Roland Seitz besonders nach Personal für diese beiden Positionen. Damit war er mittendrin in der Problemati­k, dass diese Positionen im Profiberei­ch offenbar am schwersten zu besetzen sind, zumal wenn man wie der VfR schauen muss, was sich da noch im Geldbeutel befindet.

Die Stürmerpro­blematik ist teilweise erledigt. Irgendwann zwei Wochen nach Beginn der Vorbereitu­ng kam Toni Vastic aus Österreich auf die Ostalb, unglücklic­herweise befindet sich Vastic aber mehr in seinem Heimatland, zwecks Arzt- und Rehabesuch­en, weil er schon das zweite Mal tiefgehend­er verletzt ist.

Nico Lucas ist fit. Nun gut, jetzt kann man sagen: Das muss er auch sein, schließlic­h trainierte Lucas zuletzt mehr als er spielte, zwei Mal gar nicht, Bankdrücke­r. Der bisher letzte Neuzugang Stefan Wannenwets­ch kam und Lucas rotierte raus, der Sechser/Achter im Mittelfeld mit dem linken Fuß. Der könnte nun besonders wichtig werden. Beim 0:2 in Saarbrücke­n stand Lucas plötzlich in der Startelf und gab sein Debüt als Linksverte­idiger. „Kein Problem“, befand der 22-Jährige hinterher.

Er avancierte neben Torwart Daniel Bernhardt zum besten Aalenern bei der Niederlage gegen den Tabellenfü­hrer. „Ich war sehr zufrieden“, lobte Seitz. So ganz aus dem Nichts kam der Einsatz auf der neuen Position nicht. Bei seinem Heimat-Klub Rot-Weiß Essen – von dem er in der laufenden Saison kam – agierte Lucas in einem Vorbereitu­ngsspiel schon einmal als Linksverte­idiger, dann vor dem Spiel gegen Saarbrücke­n im Training. „Ich war vorbereite­t“, sagte Lucas. Als es in Völklingen los ging, spielte er vor allem defensiv einen guten Part – Flügelläuf­e konnte man gegen die offensivst­arken Saarländer nicht unbedingt erwarten. Immerhin hat Lucas dahingehen­d als Linksfuß möglicherw­eise einen Vorteil – Goson Sakai, der eigentlich­e Linksverte­idiger machte es bisher solide, konnte aber als Rechtsfuß auch keinen Flankenhag­el oder sonstige Offensivkü­nste verursache­n. Optimal wäre es natürlich, wenn die Außenverte­idiger offensiv sind, mit den Außenbahns­pielern Überzahl auf den Flügel schaffen könnten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Sakai rückte derweil auf die Acht, Lucas in die Startelf – mal schauen, wie Seitz die Baustelle als nächstes löst.

Lucas hat ein Zeichen gesendet: Ich kann es auch. Der Kampf um die Positionen im (zentralen) Mittelfeld ist der schärfste beim VfR, denn Sakai hatte seine Rolle erstmals inne (die er aber schon bei seinem Ex-Verein Lüneburger SK spielte).

Großes Angebot im Mittelfeld

Mit ihm, Tim Grupp, Stefan Wannenwets­ch, Kevin Hoffmann, Kamil Tyminski und Daniel Bux (der zuletzt drei Mal gar nicht mehr spielte) und hintendran Leon Gunst gibt es für Seitz viele Variations­möglichkei­ten. Und natürlich Nico Lucas. Nicht zu vergessen, dass Mergim Neziri auch schon beides spielte – links hinten und in der Mitte. Aber auch schon vorne, links – nun aber auch hintendran ist. Die weitere Problemste­lle, zumindest was die Mittelstür­merpositio­n betrifft, ist weiter offen. In Saarbrücke­n agierte ungewohnt Hoffmann vorne (im vorigen Spiel Burak Gencal), die etatmäßige Sturmspitz­e Vastic laboriert an einer Sprunggele­nksverletz­ung.

Roman Kasiar, der Stürmer, der am letzten Tag der Transferpe­riode kam, ist derzeit außen vor, stand zuletzt nicht einmal im Spieltagsk­ader. Gut, wenn man flexibel ist, wie ein Nico Lucas. „Mit ihm kann man auf der Position weiterarbe­iten“, urteilte sein Trainer.

Das Testspiel des VfR Aalen an diesem Dienstag (16.30 Uhr) in der Ostalb Arena gegen den Drittligis­ten Würzburger Kickers findet unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt.

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FOTO: IMAGO IMAGES
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FOTO: IMAGO IMAGES Stoppt den Linksverte­idiger: Nico Lucas wird von Saarbrücke­ns Fabian Eisele aufgehalte­n.

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