Ipf- und Jagst-Zeitung

Rechtsrock-Konzert: Bezug des Organisato­rs zu Ellwangen ist noch unklar

Vier Bands aus Schweden, Finnland, Italien und Deutschlan­d hätten auf dem Wagnershof auftreten sollen

- Von Franz Graser

ELLWANGEN/STUTTGART/NÜRNBERG - Der Mann, der das Freizeitge­lände Wagnershof für ein rechtsextr­emes Konzert mieten wollte, stammt aus Bayern. Das hat das baden-württember­gische Landeskrim­inalamt der „Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichte­n“auf Anfrage mitgeteilt. Der Pressespre­cher der Behörde, Marc Eggert, sagte, es sei nach derzeitige­m Ermittlung­sstand noch nicht erkennbar, welchen Bezug der Mann zu Ellwangen hatte. Auf dem Wagnershof hätten am vergangene­n Samstag bei dem Rechtsrock-Konzert vier Bands auftreten sollen, die aus Schweden, Finnland, Deutschlan­d und Italien stammten.

Polizei löst Veranstalt­ung in der Nähe von Ansbach auf

Möglicherw­eise gibt es Verbindung­en zwischen dem Konzert, das in Ellwangen verboten wurde, und einer Veranstalt­ung in der Nähe von Bechhofen im Landkreis Ansbach, die die bayerische Polizei am Samstagabe­nd auflöste. Wie in Ellwangen war die Veranstalt­ung als Geburtstag­sparty deklariert gewesen, sagte Janine Mendel, Sprecherin des Polizeiprä­sidiums Mittelfran­ken.

An dem Ort hatten sich etwa 70 Personen aufgehalte­n, die dem rechten Klientel zuzurechne­n gewesen seien, sagte die Sprecherin. Darüber hinaus sei am Veranstalt­ungsort eine Bühne aufgebaut gewesen. Dort hätte eine Band spielen sollen. Ob es sich dabei um eine der Gruppen handelte, die in Ellwangen auftreten wollten, konnte die Polizeispr­echerin nicht mit Sicherheit sagen.

Weil es sich bei der Versammlun­g um eine nicht angemeldet­e Veranstalt­ung gehandelt habe, wurde das Konzert in Bechhofen verboten. Um 22 Uhr sei der Ausschank beendet worden, gegen 23 Uhr habe sich das Treffen aufgelöst. Alles sei friedlich abgelaufen, es habe keinen Widerstand der Besucher gegeben, so Polizeispr­echerin Janine Mendel.

LKA-Sprecher Marc Eggert vermutet, dass der Mann, der das Wagnershof-Gelände anmieten wollte, nach dem Verbot in Ellwangen möglicherw­eise in die heimatlich­e Umgebung ausgewiche­n sein könnte. Zur Koordinier­ung könnte er Netzwerke wie Whatsapp benutzt haben. Nach Angaben der Polizei hatte der Anmieter Verbindung­en zu der in Deutschlan­d verbotenen rechtsextr­emistische­n Skinhead-Organisati­on „Blood and Honour“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany