Rechtsrock-Konzert: Bezug des Organisators zu Ellwangen ist noch unklar
Vier Bands aus Schweden, Finnland, Italien und Deutschland hätten auf dem Wagnershof auftreten sollen
ELLWANGEN/STUTTGART/NÜRNBERG - Der Mann, der das Freizeitgelände Wagnershof für ein rechtsextremes Konzert mieten wollte, stammt aus Bayern. Das hat das baden-württembergische Landeskriminalamt der „Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichten“auf Anfrage mitgeteilt. Der Pressesprecher der Behörde, Marc Eggert, sagte, es sei nach derzeitigem Ermittlungsstand noch nicht erkennbar, welchen Bezug der Mann zu Ellwangen hatte. Auf dem Wagnershof hätten am vergangenen Samstag bei dem Rechtsrock-Konzert vier Bands auftreten sollen, die aus Schweden, Finnland, Deutschland und Italien stammten.
Polizei löst Veranstaltung in der Nähe von Ansbach auf
Möglicherweise gibt es Verbindungen zwischen dem Konzert, das in Ellwangen verboten wurde, und einer Veranstaltung in der Nähe von Bechhofen im Landkreis Ansbach, die die bayerische Polizei am Samstagabend auflöste. Wie in Ellwangen war die Veranstaltung als Geburtstagsparty deklariert gewesen, sagte Janine Mendel, Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken.
An dem Ort hatten sich etwa 70 Personen aufgehalten, die dem rechten Klientel zuzurechnen gewesen seien, sagte die Sprecherin. Darüber hinaus sei am Veranstaltungsort eine Bühne aufgebaut gewesen. Dort hätte eine Band spielen sollen. Ob es sich dabei um eine der Gruppen handelte, die in Ellwangen auftreten wollten, konnte die Polizeisprecherin nicht mit Sicherheit sagen.
Weil es sich bei der Versammlung um eine nicht angemeldete Veranstaltung gehandelt habe, wurde das Konzert in Bechhofen verboten. Um 22 Uhr sei der Ausschank beendet worden, gegen 23 Uhr habe sich das Treffen aufgelöst. Alles sei friedlich abgelaufen, es habe keinen Widerstand der Besucher gegeben, so Polizeisprecherin Janine Mendel.
LKA-Sprecher Marc Eggert vermutet, dass der Mann, der das Wagnershof-Gelände anmieten wollte, nach dem Verbot in Ellwangen möglicherweise in die heimatliche Umgebung ausgewichen sein könnte. Zur Koordinierung könnte er Netzwerke wie Whatsapp benutzt haben. Nach Angaben der Polizei hatte der Anmieter Verbindungen zu der in Deutschland verbotenen rechtsextremistischen Skinhead-Organisation „Blood and Honour“.