Russland? Bach vertraut der Wada
STUTTGART (dpa) - IOC-Präsident Thomas Bach will die endgültige Entscheidung über einen Start russischer Athleten bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada und dem Internationalen Sportgerichtshof Cas überlassen. „Das Prozedere liegt in den Händen der Wada und des Cas, weil sich die Regularien seit den Winterspielen in Pyeongchang geändert haben. Ich kenne die Details nicht genau. Wir vertrauen der Wada“, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees jetzt in Stuttgart. Nach jahrelangen Dopingvorwürfen hatte das IOC Russland Ende Juli für die Sommerspiele 2020 eingeladen. Bei der erst eben zu Ende gegangenen Leichtathletik-WM in Doha durften einzelne, zuvor für sauber erklärte russische Sportler unter neutraler Flagge starten. Der Internationale Leichtathletik-Verband IAAF hatte einen allgemeinen Bann gegen die russische Leichtathletik ausgesprochen.
Die Entwicklungen nach der angekündigten Schließung des Nike Oregon Projects (NOP), zu dem auch die deutsche WM-Dritte über 5000 Meter, Konstanze Klosterhalfen, gehörte, will das IOC weiter beobachten. Wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Regeln waren Trainer Alberto Salazar und NOP-Arzt Jeffrey Brown während der WM für vier Jahre gesperrt worden. „Das zeigt einmal mehr, dass wir größeren Fokus auf die Entourage der Athletinnen und Athleten legen müssen, wenn es zu Dopingproblemen kommt“, sagte Bach.