Umzug nach Ostern
Um- und Neubau der Anna-Pflege ist so gut wie fertig.
- Mitte April kommenden Jahres ist der Neu- und Umbau der Anna-Pflege im Schönen Graben fertig. Dann können die Seniorinnen und Senioren zurückziehen, die während der Bauzeit in einem Gebäude auf dem alten Kasernengelände untergebracht waren.
Der Umzug in die sanierten und neuen Räumlichkeiten kann also gleich nach Ostern über die Bühne gehen. Dies teilte Bauleiter Roland Mattmann vom Ellwanger Architekturbüro Brenner, Duttlinger, Stock bei einem Pressetermin mit. Gebaut wird schon seit April 2018, als erstes wurde der um 1900 errichtete Altbau abgerissen. Grund der Baumaßnahme war die Landesheimbauverordnung, wonach Altenheime nur noch Ein-Bett-Zimmer haben dürfen. Die Anna-Pflege hatte im Schönen Graben sechs Doppelzimmer.
Das Heim wurde nicht komplett abgerissen. An dem Teil, der 1999 gebaut wurde, wird derzeit die Fassade gerichtet. Im Neubau ist der Innenputz fertig. Im Verlauf dieser Woche sollen noch auf zwei Etagen der Gussasphalt und der Fertigfußbodenaufbau erfolgen. Auch die Arbeiten im Trockenbau sowie die Elektro-, Heizung- und Sanitärarbeiten laufen. Es wurden neue Brandschutzwände eingezogen. Zusätzlich gibt es eine Fluchttreppe in den Außenbereich. Brandschutz mit Brandabschnitten und Fluchttreppe kosten allein schon rund 200 000 Euro brutto.
Umbau bei laufendem Betrieb dauert doppelt so lang
Spätestens zum 30. Juni muss alles fertig und der Umzug passiert sein, denn dann muss die Anna-Pflege aus dem von der Stadt angemieteten Kasernentrakt ausziehen. In diese Interimslösung hatte die Sankt-AnnaStiftung baulich rund 250 000 Euro investiert.
Hätte man bei laufendem Betrieb umgebaut, hätte das doppelt so lange gedauert. Ganz zu schweigen vom Lärm und Dreck, dem die Heimbewohner ausgesetzt worden wären.
Im Neubau im Schönen Graben werden 19 neue, möblierte Bewohnerzimmer mit rund 19 Quadratmetern Wohnfläche eingerichtet. Das seien rund zwei Quadratmeter mehr als von der Landesheimbauverordnung gefordert, erklärte Mattmann. Alle Zimmer haben eine 4,6 Quadratmeter große Nasszelle mit WC, Dusche und Waschbecken. Die ersten Nasszellen werden zurzeit gefliest. Im Bau von 1999 wurden im Erdgeschoss
acht neue Zimmer gebaut sowie im ersten und zweiten Obergeschoss 18 bestehende Zimmer überarbeitet. Auf jeder Etage gibt es Ehegattenzimmer für Ehepaare.
Das Alten- und Pflegeheim Sankt Anna hat künftig über 45 Heimplätze. Bisher waren es 42 Heimplätze. In der Kaserne sind derzeit 39 Bewohnerinnen und Bewohner untergebracht, es gibt eine Warteliste. Jede Etage bildet einen eigenen Wohnbereich mit jeweils 15 Bewohnern und einer Verteilerküche. An den Wohnbereich angeschlossen sind Freisitzflächen.
Im Dachgeschoss des Bestandsgebäudes sollen eine Kapelle, ein Gemeinschaftsraum für Familienfeiern, ein Personalaufenthaltsraum für die zurzeit 36 Beschäftigten, Umkleiden sowie Lagerräume entstehen. In dem Gebäude werden zusätzlich noch vier Einheiten für betreutes Wohnen verwirklicht. Der Vorstand der Sankt-Anna-Stiftung Ellwangen, Michael Hinderer, beziffert die Baukosten auf vier bis viereinhalb Millionen Euro. „Ich hoffe immer auf vier Millionen“, fügte er hinzu. Laut Heimleiter Gerhard Rusch kostet in der Anna-Pflege
ein Heimplatz je nach Pflegestufe zwischen 3100 bis 4300 Euro. Mit dem Bezug der neuen Räumlichkeiten müssen die Bewohner beziehungsweise ihre Angehörigen mit einem Aufschlag von monatlich mindestens 300 Euro rechnen. Denn seit 2010 gebe es keine Zuschüsse mehr für Investitionsmaßnahmen, so Rusch.
Pfarrer Michael Windisch freut sich, dass die Bewohner nach Ostern wieder in die Nähe der Innenstadt kommen. „Es war insgesamt ein zügiger Bau.“