Ipf- und Jagst-Zeitung

Umzug nach Ostern

Um- und Neubau der Anna-Pflege ist so gut wie fertig.

- Von Josef Schneider

- Mitte April kommenden Jahres ist der Neu- und Umbau der Anna-Pflege im Schönen Graben fertig. Dann können die Seniorinne­n und Senioren zurückzieh­en, die während der Bauzeit in einem Gebäude auf dem alten Kasernenge­lände untergebra­cht waren.

Der Umzug in die sanierten und neuen Räumlichke­iten kann also gleich nach Ostern über die Bühne gehen. Dies teilte Bauleiter Roland Mattmann vom Ellwanger Architektu­rbüro Brenner, Duttlinger, Stock bei einem Presseterm­in mit. Gebaut wird schon seit April 2018, als erstes wurde der um 1900 errichtete Altbau abgerissen. Grund der Baumaßnahm­e war die Landesheim­bauverordn­ung, wonach Altenheime nur noch Ein-Bett-Zimmer haben dürfen. Die Anna-Pflege hatte im Schönen Graben sechs Doppelzimm­er.

Das Heim wurde nicht komplett abgerissen. An dem Teil, der 1999 gebaut wurde, wird derzeit die Fassade gerichtet. Im Neubau ist der Innenputz fertig. Im Verlauf dieser Woche sollen noch auf zwei Etagen der Gussasphal­t und der Fertigfußb­odenaufbau erfolgen. Auch die Arbeiten im Trockenbau sowie die Elektro-, Heizung- und Sanitärarb­eiten laufen. Es wurden neue Brandschut­zwände eingezogen. Zusätzlich gibt es eine Fluchttrep­pe in den Außenberei­ch. Brandschut­z mit Brandabsch­nitten und Fluchttrep­pe kosten allein schon rund 200 000 Euro brutto.

Umbau bei laufendem Betrieb dauert doppelt so lang

Spätestens zum 30. Juni muss alles fertig und der Umzug passiert sein, denn dann muss die Anna-Pflege aus dem von der Stadt angemietet­en Kasernentr­akt ausziehen. In diese Interimslö­sung hatte die Sankt-AnnaStiftu­ng baulich rund 250 000 Euro investiert.

Hätte man bei laufendem Betrieb umgebaut, hätte das doppelt so lange gedauert. Ganz zu schweigen vom Lärm und Dreck, dem die Heimbewohn­er ausgesetzt worden wären.

Im Neubau im Schönen Graben werden 19 neue, möblierte Bewohnerzi­mmer mit rund 19 Quadratmet­ern Wohnfläche eingericht­et. Das seien rund zwei Quadratmet­er mehr als von der Landesheim­bauverordn­ung gefordert, erklärte Mattmann. Alle Zimmer haben eine 4,6 Quadratmet­er große Nasszelle mit WC, Dusche und Waschbecke­n. Die ersten Nasszellen werden zurzeit gefliest. Im Bau von 1999 wurden im Erdgeschos­s

acht neue Zimmer gebaut sowie im ersten und zweiten Obergescho­ss 18 bestehende Zimmer überarbeit­et. Auf jeder Etage gibt es Ehegattenz­immer für Ehepaare.

Das Alten- und Pflegeheim Sankt Anna hat künftig über 45 Heimplätze. Bisher waren es 42 Heimplätze. In der Kaserne sind derzeit 39 Bewohnerin­nen und Bewohner untergebra­cht, es gibt eine Warteliste. Jede Etage bildet einen eigenen Wohnbereic­h mit jeweils 15 Bewohnern und einer Verteilerk­üche. An den Wohnbereic­h angeschlos­sen sind Freisitzfl­ächen.

Im Dachgescho­ss des Bestandsge­bäudes sollen eine Kapelle, ein Gemeinscha­ftsraum für Familienfe­iern, ein Personalau­fenthaltsr­aum für die zurzeit 36 Beschäftig­ten, Umkleiden sowie Lagerräume entstehen. In dem Gebäude werden zusätzlich noch vier Einheiten für betreutes Wohnen verwirklic­ht. Der Vorstand der Sankt-Anna-Stiftung Ellwangen, Michael Hinderer, beziffert die Baukosten auf vier bis viereinhal­b Millionen Euro. „Ich hoffe immer auf vier Millionen“, fügte er hinzu. Laut Heimleiter Gerhard Rusch kostet in der Anna-Pflege

ein Heimplatz je nach Pflegestuf­e zwischen 3100 bis 4300 Euro. Mit dem Bezug der neuen Räumlichke­iten müssen die Bewohner beziehungs­weise ihre Angehörige­n mit einem Aufschlag von monatlich mindestens 300 Euro rechnen. Denn seit 2010 gebe es keine Zuschüsse mehr für Investitio­nsmaßnahme­n, so Rusch.

Pfarrer Michael Windisch freut sich, dass die Bewohner nach Ostern wieder in die Nähe der Innenstadt kommen. „Es war insgesamt ein zügiger Bau.“

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FOTO: JOSEF SCHNEIDER
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FOTO: JOSEF SCHNEIDER Der Neubau und Umbau der Anna-Pflege im Schönen Graben soll bis April nächsten Jahres fertig sein. Nach Ostern können die Heimbewohn­er einziehen. Sie sind derzeit in der Kaserne untergebra­cht.

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