Ipf- und Jagst-Zeitung

Der Klang der Straße

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Wer träumt nicht davon: Morgens ins Büro schlendern, während dazu die bombastisc­he Titelmelod­ie von „Indiana Jones“läuft. Den Berggipfel beim Wandern zu den epischen Klängen von „Herr der Ringe“erklimmen. Und am Schreibtis­ch in Dauerschle­ife die Melodie von „Don’t Worry, Be Happy“summen. Die Kollegen wissen es mit Sicherheit zu schätzen.

Doch es gibt tatsächlic­h einen Lebensbere­ich, der dringend mehr akustische Untermalun­g braucht: EAutos müssen von 2021 an deutlich hörbare Fahrgeräus­che machen. Damit will man Fußgänger schützen, und zwar sowohl jene, die durch den natürliche­n Alterungsp­rozess nicht mehr so gut hören, als auch jene, die sich mit Kopfhörern von der Außenwelt komplett abschirmen möchten – und für die selbst gewählte Beschallun­g ihrer Gehörgänge ein Leben in Gefahr in Kauf nehmen.

Autokonzer­ne fahren große Namen auf, wenn es um den Sound geht, der vor herannahen­den E-Mobilen warnen soll: Hans Zimmer, der gefühlt für jeden zweiten, ach was, jeden Hollywood-Blockbuste­r die Musik

beisteuert, ist bei BMW an Bord. Vrooom! Nicht ganz so prominent ist die Wahl des Auto-Komponiste­n bei VW ausgefalle­n: Leslie Mandoki ist der Schöpfer der Geräuschku­lisse für den VW ID3. Mandoki, wer war das noch mal? Erinnert sich noch jemand an Dschingis Khan? Nicht den aus der Mongolei, sondern die Popband aus den 1980er-Jahren. Die gute Nachricht: Wenn man das eher nach Science Fiction klingende VW-Fahrgeräus­ch hört, käme einem nie der Hit „Moskau“in den Sinn. (dre)

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FOTO: TOBIAS HASE/DPA Leslie Mandoki: „Ich habe ein Mischpult und ich werde es benutzen.“

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