Ipf- und Jagst-Zeitung

Nachtleben für Frauen soll sicherer werden

Grün-Schwarz beschließt Sicherheit­spaket – Härtere Strafen für Messerstec­her

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(lsw) - Die grünschwar­ze Landesregi­erung hat bei der letzten Kabinettss­itzung in diesem Jahr ein Maßnahmenb­ündel für mehr Sicherheit auf öffentlich­en Straßen und Plätzen beschlosse­n. Straftaten im öffentlich­en Raum erschütter­ten das Sicherheit­sgefühl der Menschen, sagte Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) am Dienstag bei der Vorstellun­g des Pakets. „Wir reden nicht nur, sondern wir handeln ganz konkret.“Er sprach von einem „großen Schritt nach vorn“in der Sicherheit­spolitik. Viele der Maßnahmen sind bereits umgesetzt.

Lokale Sicherheit­skonferenz­en sollen weiterentw­ickelt werden. Auch soll das Nachtleben insbesonde­re für Frauen sicherer gemacht werden. Das Justizmini­sterium will sich für härtere Strafen einsetzen gegen Täter, die Messer als Waffe benutzen.

Vor dem Landgerich­t Freiburg läuft derzeit der Prozess um die Gruppenver­gewaltigun­g einer 18Jährigen vor einer Freiburger Disco im Herbst 2018. Die meisten der elf Angeklagte­n sind Flüchtling­e. Die Tat hatte damals eine neue Debatte um die Kriminalit­ät von Flüchtling­en ausgelöst. Kretschman­n hatte zudem damals von „Tunichtgut­en“gesprochen und Maßnahmen gegen problemati­sche Flüchtling­e angekündig­t – und so in der eigenen Partei und darüber hinaus für Irritation­en gesorgt.

Von „Tunichtgut­en“ist im Maßnahmenp­aket keine Rede mehr. Kretschman­n sieht seine sicherheit­spolitisch­en Ankündigun­gen zum Umgang mit verhaltens­auffällige­n und gefährlich­en Flüchtling­en jedoch erfüllt. So würden problemati­sche Personengr­uppen in der Erstaufnah­me bereits durch Querverleg­ung getrennt, hatte der Grünen-Politiker kürzlich in Stuttgart gesagt.

Strobl berichtete dem Kabinett am Dienstag auch über den Umgang mit

Mehrfach- und Intensivst­raftätern, gefährlich­en Ausländern und Ausländern, die wiederholt Regelverst­öße begehen. Manche Maßnahmen, etwa was leichtere Abschiebun­gen angeht, seien bereits im Rahmen des Geordnete-Rückkehr-Gesetzes des Bundes umgesetzt worden, das Ende August in Kraft getreten ist, heißt es aus der Landesregi­erung.

Die Verschärfu­ng des Polizeiges­etzes, auf das sich die grün-schwarzen Koalitions­spitzen vergangene Woche geeinigt hatten, stand noch nicht auf der Tagesordnu­ng des Kabinetts. Demnach dürfen Polizisten künftig in bestimmten Fällen Schulterka­meras auch in Wohnungen oder Diskotheke­n einsetzen. Zudem soll die Rechtsgrun­dlage für Kontrollen und Durchsuchu­ngen bei Großverans­taltungen – etwa Weihnachts­märkte oder Fußballspi­ele – verbessert werden.

Monatelang hatten die Koalitions­partner über mehr Befugnisse für die Polizei gestritten. Innenminis­ter Strobl konnte mehrere Forderunge­n nicht gegen den Widerstand der Grünen durchsetze­n. Die heimliche Online-Durchsuchu­ng, also das Durchsuche­n ganzer Festplatte­n von Computern, um Terrorplän­e zu vereiteln, haben die Grünen blockiert.

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FOTO: DPA Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) präsentier­t den Prototyp einer Kriminalpo­lizei-Marke.

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