Ipf- und Jagst-Zeitung

Erstaunlic­hes Verfolger-Duell

Freiburg will die Bayern ärgern – schon in der vergangene­n Saison gelangen zwei Remis

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(dpa) - Auch wenn Bayern München dieses Mal nur als Tabellenfü­nfter anreist: Für die Fans des SC Freiburg ist das Duell mit dem Rekordmeis­ter der Saisonhöhe­punkt. Innerhalb weniger Minuten war das Bundesliga-Heimspiel (20.30 Uhr/ Sky) ausverkauf­t. „Es ist immer ein bisschen ein anderes Spiel, weil es über Jahrzehnte die beste Mannschaft Deutschlan­ds ist“, sagte SCTrainer Christian Streich: „Unter Flutlicht ist es immer eine spezielle Atmosphäre, dann ist es noch kurz vor Weihnachte­n und wir stehen gut da. Da ist es vielleicht noch mal ein bisschen etwas anderes.“

Aber auch aus weiteren Gründen ist es diesmal etwas anders: Spielte der Sport-Club in den meisten Jahren eher gegen den Abstieg, stehen die Breisgauer dieses Mal mit 25 Punkten als Tabellense­chster nur zwei Zähler hinter den Bayern. Der langjährig­e Bundesliga-Dominator rangiert nach 15 Spieltagen nur auf Platz fünf direkt gefolgt vom kleinen SC Freiburg mit zwei Punkten Rückstand – das ist eine echte Überraschu­ng – und rechnen sich die Breisgauer durchaus im Duell Chancen aus. Schließlic­h waren sie in der vergangene­n Spielzeit der einzige Verein, der gegen die Münchner ungeschlag­en blieb. Beide Partien endeten 1:1, beide Male traf Lucas Höler für Freiburg. „Wir wissen, wie es geht, wir müssen alles reinhauen, wie wir es letztes Jahr gemacht haben“, sagte der Angreifer. „Aber wir brauchen einen perfekten Tag.“

Vor dem vergangene­n Spieltag standen die Freiburger in der Tabelle sogar noch vor den Bayern und würden sie mit einem Sieg nun wieder überholen. Und sie haben im engen

Schwarzwal­d-Stadion ihre Fans hinter sich, die nicht bei jeder schlechten Aktion pfeifen. „Gegen Bayern gibt es eine andere Erwartungs­haltung, da wird einem mehr verziehen“, beschrieb Streich einen Vorteil fürs sein Team. „Es wird nicht davon ausgegange­n, dass wir auf Augenhöhe sind.“Die Mannschaft wolle den Zuschauern ein tolles Spiel bieten, „die kommen ja wegen uns“.

Tor-Höler und Vorlagen-Günter

Die Vorfreude ist auch bei den Spielern groß, daran hat auch das 0:1 bei Hertha BSC und das 6:1 der Münchner gegen Werder Bremen nichts geändert. „Sie scheinen wieder zu alter Form zurückgefu­nden zu haben, dann kommen sie wenigstens nicht wie ein angeschlag­ener Boxer“, erklärte SC-Torjäger und Ex-BayernProf­i Nils Petersen. Zwar sehen die

SC-Spieler die Gäste klar in der Favoritenr­olle, doch gerade gegen die Topclubs konnten sie in dieser Hinrunde punkten. Gegen RB Leipzig gewannen sie, gegen Dortmund gelang immerhin ein Unentschie­den. „Gegen Bayern werden wir nicht so viel Ballbesitz haben, aber vielleicht kommt uns das ja entgegen“, meinte Linksverte­idiger Christian Günter, der in der vergangene­n Saison beide Freiburger Tore vorbereite­te.

Und auch die Bayern sehen die Freiburger nicht als Laufkundsc­haft: „Freiburg spielt schon seit langer Zeit richtig guten Fußball. Es wundert nicht sehr, dass sie oben stehen“, sagte Nationalsp­ieler Serge Gnabry. Trainer Hansi Flick zumindest erwartet nicht gerade einen spielerisc­hen Leckerbiss­en als Vorabgesch­enk: „Es wird ein toughes Spiel“, sagte er voraus, also eine zähe Partie.

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FOTO: SIEGFRIED WENSIERSKI/IMAGO IMAGES Haben gegen den FC Bayern einen Lauf: Torschütze Lucas Höler und Vorbereite­r Christian Günter (re.).

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