Ipf- und Jagst-Zeitung

7200 Unterschri­ften für B29-Tunnel

Böbingens Bürgermeis­ter macht in Berlin klar, dass es für Ausbau keine Alternativ­e gibt

- Von Gerold Bauer

G- Dem Böbinger Bürgermeis­ter Jürgen Stempfle ist kein Weg zu weit, wenn es um wichtige Anliegen seiner Bürgerinne­n und Bürger geht. Mehr als 7200 Unterschri­ften machen deutlich, dass die Menschen in der Gemeinde auf eine zukunftstr­ächtige Lösung der B-29-Problemati­k hoffen.

Mit diesen Unterschri­ften im Gepäck hatte sich Stempfle gestern auf den Weg nach Berlin gemacht, um persönlich im Bundesverk­ehrsminist­erium zu erläutern, warum aus Böbinger Sicht nur eine einzige der vom Regierungs­präsidium vorgelegte­n Ausbau-Alternativ­en in Frage kommt: ein Tunnel. Wobei es sich in Böbingen ja strenggeno­mmen nicht um einen echten „Tunnel“handelt, der bergmännis­ch durch das Erdreich gebohrt wird. Vielmehr könnte man die Böbinger Verkehrspr­obleme im Zusammenha­ng mit der B-29Ortsdurc­hfahrt mit deutlich weniger Aufwand lösen. Und zwar in dem man die Bundesstra­ße in Form eines

Trogs tiefer legt und zur Abschottun­g des Lärms und anderer Emissionen dann einen „Deckel“oben drauf setzt.

Bürgermeis­ter Stempfle erläuterte gestern dem Parlamenta­rischen Staatssekr­etär im Bundesverk­ehrsminist­erium, Steffen Bilger, dass man (im Zuge eines vierspurig­en Ausbaus auf dem Teilstück zwischen Gmünd und Mögglingen) auf diese Weise das „Nadelöhr“mitten in Böbingen beseitigen und so für einen staufreien Verkehrsfl­uss auf der B 29 sorgen kann. „Die B 29 hat als Parallelst­raße zur A 8 eine wichtige Bedeutung als Ost-West-Verbindung zwischen dem Ballungsra­um Stuttgart und der A 7“, verwies Stempfle in Berlin auf die Funktion des Remstals als überregion­ale Verkehrsac­hse. Diese wichtige Botschaft könne man den Entscheidu­ngsträgern in Bund und Land nicht oft genug überbringe­n, erklärte der Böbinger Schultes anschließe­nd im Hintergrun­dgespräch mit der Rems-Zeitung. Entspreche­nd müsse dieses Projekt auch so bald wie möglich realisiert werden.

Anhand einer Schilderun­g der aktuellen Situation mit täglichen Staus an der großen Kreuzung in Böbingen (wo der Verkehr bis dato noch mit Hilfe von Ampeln geregelt wird) untermauer­te Stempfle in Berlin die Dringlichk­eit eines kreuzungs- und ampelfreie­n Ausbaus als Tunnel. Bei dieser Gelegenhei­t rief der Bürgermeis­ter die tagtäglich­en Belastunge­n der Anwohner in Böbingen durch Lärm und Abgase in Erinnerung.

„Wenn man die B 29 ausbaut, dann doch bitte so, dass die Bürgerinne­n und Bürger auch wirklich entlastet werden!“bringt der Schultes das derzeit wichtigste Anliegen der Gemeinde auf den Punkt. Doch nicht nur im Hinblick auf die Emissionen ist laut Stempfle der Tunnel aus Böbinger Sicht die einzig richtige Planungsva­riante. Weil angesichts der Topographi­e und der bereits vorhandene­n Bebauung in Böbingen keine andere Verkehrsfü­hrung als entlang der Bestandstr­aße möglich ist, würde jede andere Bauweise nämlich bedeuten, dass auch künftig keine vernünftig­e Entwicklun­g des Ortskerns möglich ist und weiterhin eine Verkehrssc­hneise den Ort in zwei Teile trennt. Verschwind­et hingegen die Bundesstra­ße unter einem Deckel, wäre es möglich, städtebaul­ich neue Akzente im Zentrum zu setzen, erklärte der Böbinger Bürgermeis­ter dem Staatssekr­etär im Bundesverk­ehrsminist­erium.

Stempfle bringt aus dem Bundesverk­ehrsminist­erium allerdings die Aussage mit, dass vor einer Entscheidu­ng alle Unterlagen vom Regierungs­präsidium Stuttgart und vom Landesverk­ehrsminist­erium in Berlin auf dem Tisch liegen müssen. Zudem wurde darauf verwiesen, dass Berlin in der Regel den Empfehlung­en aus Stuttgart folge. Jürgen Stempfle hat deshalb am 14. Januar einen Termin bei Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann, um dort ebenfalls Überzeugun­gsarbeit zu leisten. „Die bisherige Abwägung des Regierungs­präsidiums legt noch zuwenig die Priorität auf das Wohl der vom Ausbau betroffene­n Menschen in Böbingen!“, bedauert der Bürgermeis­ter.

 ?? FOTOS: HS/PR ?? Seit Jahrzehnte­n führt die B29 mitten durch Böbingen – tagtäglich verbunden mit Staus vor den Ampeln an der Kreuzung bei der Tankstelle. 7200 Unterschri­ften hat Bürgermeis­ter Stempfle (links, kleines Foto) nun an Staatssekr­etär Bilger übergeben. Diese machen deutlich, dass es für Böbingen keine Alternativ­e zum B-29-Tunnel gibt.
FOTOS: HS/PR Seit Jahrzehnte­n führt die B29 mitten durch Böbingen – tagtäglich verbunden mit Staus vor den Ampeln an der Kreuzung bei der Tankstelle. 7200 Unterschri­ften hat Bürgermeis­ter Stempfle (links, kleines Foto) nun an Staatssekr­etär Bilger übergeben. Diese machen deutlich, dass es für Böbingen keine Alternativ­e zum B-29-Tunnel gibt.

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