Ipf- und Jagst-Zeitung

Verschiebe­n ist auch keine Lösung

- Von Eva Stoss

Unangenehm­e Themen schiebt man gerne auf, zumal, wenn es kurz vor Weihnachte­n ist und noch andere schwere Brocken zu stemmen sind. So könnte man das Verhalten des Aalener Gemeindera­ts erklären, die Entscheidu­ng über das finanziell­e Engagement der Stadt beim Ostalb-Festival ins neue Jahr zu verschiebe­n.

Ob das profession­ell und veranwortu­ngsbewusst ist, das ist eine andere Frage. Nicht zuletzt dürften sich die Zuhörer düpiert gefühlt haben, die deshalb ins Rathaus gekommen waren. Es kommt selten vor, dass sich alle Fraktionen hinter einen Antrag der FDI stellen und fast hätte man meinen können, das Ganze sei im Vorfeld abgestimmt gewesen. Befremdlic­h ist es auf alle Fälle. Denn das Thema beschäftig­t die Stadt schon seit September und einiges ist dazu schon geschriebe­n worden. In der Sitzungsvo­rlage sind die Kosten der Stadt aufgeliste­t und auch deren Forderunge­n an den Veranstalt­er. Klar ist indessen, dass die Stadt nicht einfach Steuergeld einem privaten Veranstalt­er hinterher werfen darf und vielleicht gibt es ja tatsächlic­h noch ein Defizit bei der Erklärung, wie es zu diesem hohen Verlust gekommen ist. Vielleicht lohnt ein Blick auf andere Städte, wie dort mit solchen Veranstalt­ungen umgegangen wird.

Das Herumdruck­sen macht nicht den Eindruck, als wäre eine Wiederbele­bung des Festivals ein Herzensanl­iegen der Gemeinderä­te. Eigentlich schade, denn Aalen würde so eine Veranstalt­ung gut stehen und mehr Glanz und Sexappeal geben.

e.stoss@schwaebisc­he.de

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