Catherine Rommel zeichnet positives Bild
Die Enkelin von Erwin Romel will den Straßennnamen erhalten
- (eva) Catherine Rommel, die Enkelin von Erwin Rommel, hat dem Gemeinderat der Stadt Aalen ihre Sicht auf ihren Großvater geschildert. Dieser sehr persönliche Beitrag soll der Schlusspunkt sein, in der Diskussion um eine Umbenennung der Erwin-Rommel-Straße.
Die Tochter des ehemaligen Stuttgarter Oberbürgermeisters Manfred Rommel hat selbst die Initiative ergriffen und sich in die Diskussion um den umstrittenen Straßennamen in Hüttfeld eingeschaltet. Hintergrund ist ein breit angelegter öffentlicher Diskurs, der die Stadt seit September beschäftigt. Angestoßen durch mehrere Anfragen hat die Verwaltung das Thema aufgegriffen und eine Unbenennung der Straße in ManfredRommel-Straße vorgeschlagen. Zuvor wollte man mehrere Sichtweisen dazu hören.
Im Gemeinderat gehen die Meinungen auseinander. Das wurde am Mittwoch erneut deutlich. Nach dem Vortrag kritisierte Christa Klink von der Linken, ihre wohlwollende Sicht auf den eigenen Großvater sei zwar legitim, sie hätte jedoch auch gerne jemand von der Opferseite zum Thema gehört. Albrecht Schmid von der SPD stimmte dagegen mit der Enkelin überein, die sich klar gegen die Umbenennung der Straße ausgesprochen hat.
Die 55-jährge Enkelin stellte ihren Großvater als Menschen dar, der zwar pflichtbewusst war, jedoch auch immer mit seiner Rolle gehadert habe. An mehreren Beispielen machte sie deutlich, dass Erwin Rommel auch während der Kriegsjahre im Rahmen des Möglichen menschlich gehandelt habe. „Sein Motto war immer Schweiß statt Blut“, sagte sie. Erwin Rommel habe sich außerdem 1944 zum Rückzug entschieden gegen den Befehl Hitlers. „Er hatte den Mut, Hitler zu schreiben und forderte ihn auf, Verhandlungen zu führen.“
Es sei leicht, aus heutiger Sicht über ihn zu urteilen. „Wir sitzen hier im Warmen und Trockenen“, so kritisierte sie. Damals sei es aber lebensgefährlich gewesen, sich gegen die Nazis aufzulehnen. Mit einer Umbenenung in Manfred-Rommel-Straße würde man ihrem verstorbenen Vater „einen Bärendienst“erweisen. Man dürfe die Geschichte nicht einfach ausradieren.
Laut Oberbürgermeister Thilo Rentschler war dies auch das Ergebnis der Veranstaltungen mit drei Historikern. Sie seien übereinstimmend zu dem Schluss gekommen, Geschichte dürfe nicht getilgt werden. Die Erwin-Rommel-Straße könne eine Art Mahnmal sein. Der Gemeinderat soll im Januar entscheiden.