Gemeinderat verabschiedet Rekordinvestitionen
Stadt steckt viel Geld in Bildung und Kultur – Schulden sind 2020 wieder denkbar
GDer Gemeinderat der Stadt Aalen hat für 2020 einen Rekordhaushalt beschlossen. Bildung und Kultur sind die großen Brocken. Erstmals seit Jahren könnten auch wieder Kredite notwendig werden.
Fast 200 Millionen Euro umfasst der Haushalt der Stadt Aalen für das kommende Jahr. Mit geplanten 55,7 Millionen Euro liegt das Investitionsvolumen noch einmal um zwei Millionen über dem des laufenden Jahres und erreicht damit einen neuen Rekord. Davon profitieren besonders die Themen Bildung und Kultur. Allein in die Sanierung der Schulen steckt Aalen im nächsten Jahr 7,3 Millionen Euro, in den Kulturbahnhof 2,7 Millionen Euro und in Geh- und Radwege 1,8 Millionen Euro. In die digitale Aufrüstung der Schulen steckt die Stadt laut Medienentwicklungsplan bis 2024 rund 22 Millionen Euro.
Damit zusammen hängt auch ein recht üppiger Stellenplan. Um die Digitalisierung voranzubringen, hat der Gemeinderat die Schaffung eines Amtes für Digitalisierung und IT beschlossen mit insgesamt sieben neuen Stellen. Im kommenden Jahr sind die hoch dotierten Stellen der Leitung und der Stellvertretung bereits budgetiert.
Auch in anderen Bereichen wird kräftig Personal aufgebaut. Vorgeschlagen hatte die Stadtverwaltung 35 neue Stellen. Nach etlichen Änderungsanträgen aus den Fraktionen sind daraus gut 51,4 Stellen geworden. Neue Stellen gibt es unter anderem beim Tiefbauamt, beim Sozial- und Jugendamt und in den Kitas. Gestärkt wird auch das Amt für Umwelt, Grünflächen und umweltfreundliche Mobilität.
Gemäß dem Ziel einer gepflegten Innenstadt ohne Müll und Unrat wird auch die Stadtreinigung erheblich aufgestockt, zunächst um sieben neue Stellen auf dann 50 Mitarbeiter.
Sollten alle Vorhaben 2020 vollständig umgesetzt werden, könnten neue Schulden notwendig werden. Einen Kredit über 13,6 Millionen Euro hat sich die Stadt deshalb vorsorglich genehmigen lassen. In den vergangenen Jahren konnte Aalen dank sprudelnder Einnahmen trotz der hohen Investitionen auf Kredite verzichten und die Verschuldung kräftig reduzieren. Diese liegt per Ende 2019 noch bei 20 Millionen Euro. Wegen der schwächelnden Konjunktur rechnet die Stadt mit nur noch 45,5 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer, das wären 2,5 Millionen Euro weniger als in diesem Jahr.