Corona und kein Ende
Wie es beim VfR Aalen, Heidenheim und generell im Sport weiter geht.
GAALEN - Als sie im Jahre 1991 das Lied veröffentlichten, da wusste niemand etwas über Corona oder präziser gesagt den Virus Covid-19. Doch passender als dieser Song der Band „Queen“kann man die Debatte im Fußball oder generell bei (Sport-) Veranstaltungen nicht auf den Punkt bringen: „The show must go on.“
Am Montagabend in Bad Cannstatt gab es Historisches zu erleben. Nein, nicht in Sachen Ergebnis, das war mit 1:1 im Spitzenspiel der 2. Bundesliga sicherlich kein Augenschmaus. Aber das Spiel des VfB Stuttgart mit seinen rund 54 000 Zuschauern gegen Bielefeld dürfte dennoch in Erinnerung bleiben. „Das wird meines Erachtens das letzte Spiel in dieser Größenordnung für eine Zeit X gewesen sei“, sagte Landesgesundheitsminister, Manfred Lucha (Grüne) am Tag nach dem Spiel der Schwaben. Was bedeutet das genau? Das ist die Frage. Bis zum Abend schwebte noch eine Zahl von 1000 Zuschauern im Raum, das soll oder könnte die Grenze sein für Veranstaltungen. Alles darüber solle nach Ansicht von Jens Spahn (Bundesgesundheitsminister, CDU) abgesagt werden. Bayern und Nordrhein-Westfalen haben mit als erste reagiert und eben alle Spiele darüber erst einmal verboten oder in Geisterspiele verwandelt. Betroffen davon auch der VfB-Konkurrent 1. FC Heidenheim, der am Samstag (13 Uhr) in Bochum zu Gast sein soll. Denn durch die Entscheidung werden wohl auch die Bochumer vor leeren Rängen spielen.
Am Dienstagabend dann die Entscheidung für
Baden Württemberg: Wegen des Coronavirus sollen alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen verboten werden. Es werde eine bindende Verordnung auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes auf den Weg gebracht, so Lucha in Stuttgart. Offen bleibt: Gibt es Geisterspiele oder eben Absagen? Das nächste Heidenheimer Heimspiel findet – Stand jetzt – am Sonntag, 22. März gegen Wehen Wiesbaden statt. 30 Kilometer
nördlich steht bereits an diesem Samstag das nächste Heimspiel des Regionalligisten VfR Aalen an. Der VfR befindet sich nach eigenen Angaben aktuell in regem Austausch mit den unterschiedlichsten Behörden und Verbänden.
Gegenstand der Gespräche ist vor allem die Austragung des Spiels um 14 Uhr gegen den TSV Steinbach Haiger. VfR-Präsidiumsmitglied Sport Michael Weißkopf: „Ob das Spiel stattfinden wird oder nicht, liegt nicht in unserer Hand.“Weißkopf, der am Sonntagabend selbst erst aus dem „Erholungsurlaub“zurückkehrte, kritisiert dabei auch den Verband: „Der wälzt dabei die Problematik auf die Vereine ab und empfiehlt die Vorgaben der örtlichen Gesundheitsämter zu beachten. Von diesen liegt uns zum aktuellen Zeitpunkt keine generelle Absage vor. Da es sich auch um eine Freiluftveranstaltung handelt, gehen wir deshalb aktuell davon aus, dass unser Heimspiel
wie geplant stattfinden wird.“Das war vor der Aussage von Lucha und klang nicht wie das letzte Wort. Sollte das Spiel ausgetragen werden, dann wird es Verhaltensregeln geben: wie zum Beispiel „keine Hände geben“oder etwas Abstand halten. Bei einer anderslautenden Vorgabe durch das Gesundheitsamt werde der VfR diese natürlich beachten und die Entscheidung dann auch umgehend mitteilen. In den bisherigen elf Heimspielen kommt der VfR auf einen Zuschauerschnitt von 2227 – beim FCH sind es nach 13 Heimspielen 11835 – also beide locker über 1000. An anderen Orten ist eine Entscheidung bereits gefallen. So wird der Gmünder Stadtlauf am Samstag nicht ausgetragen werden. Das haben die Veranstalter an diesem Dienstag verkündet. „Es hat am Montag eine offizielle Empfehlung gegeben, dass wir diese Veranstaltung absagen sollen. Dieser Empfehlung folgen wir jetzt“, begründet Tim Schwarzkopf vom Organisationsteam der DJK Gmünd die offizielle Absage des 34. Gmünder Stadtlaufs gegenüber der „Rems-Zeitung“. Was aus dem „9. Lauf in den Frühling“in Ellwangen wird? Abwarten.
„Ob das Spiel stattfinden wird oder nicht, liegt nicht in unserer Hand.“Michael Weißkopf