Hamiltons Ziel: „Die bestmögliche Version meiner selbst“
Der Mercedes-Vorzeigefahrer könnte nach Weltmeistertiteln mit Michael Schumacher gleichziehen
Lewis Hamilton hat richtig hart gearbeitet auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya Ende Februar, testenderweise: 2169 Kilometer absolviert im F1 W11 EQ Performance, 7456 Kurven durchfahren, 20 970 Gangwechsel getätigt. All das weltmeisterlich – rekordweltmeisterverdächtig. 2020 könnte der Brite mit seinem Vorgänger bei Mercedes, Michael Schumacher, gleichziehen und den siebten Fahrer-Titel gewinnen. Dieses Wissen wäre wohl für jeden die Portion Extramotivation ... die Lewis Hamilton nicht braucht. „Über den Winter“, sagt der, „habe ich analysiert, wo wir im vergangenen Jahr gestanden haben und wie ich mich als Fahrer, aber auch als Mensch weiter verbessern kann.“
Der Formel-1-Pilot Hamilton, 250 Starts, 84 Siege, 151-mal auf dem Podest, hat die Antwort rasch gefunden: „Die Konstanz wird der Schlüssel sein.“Der Mensch Hamilton schweigt in eigener Sache, sagt aber über den Fahrer in sich: „Ich möchte die Latte jedes Jahr ein Stück höher legen, und ich versuche, weiter zu pushen, um die bestmögliche Version meiner selbst zu werden.“Für die 19 Berufskollegen und -konkurrenten muss das wie eine Drohung klingen. Nach elf gewonnenen Rennen 2019.
Angesichts der Überlegenheit auch, die sich das Mercedes-Werksteam sukzessive erarbeitet hat: in Sachen Chassis, in Sachen Antrieb, zuletzt mit der aktiven Spurverstellung DAS. Auch wenn der Motor bei der
Zuverlässigkeit (Öldruck!) zickte in Testwoche zwo – „er ist“, befand Lewis Hamilton, „ohne Zweifel gut“. So gut, dass der F11 W11 derzeit schnellstes Auto im Feld sein dürfte. Auf einer Qualifying-Runde, im Renntrim.
Und Lewis Hamilton? Ist 35 geworden vor zwei Monaten, vertraglich noch diese Saison mit Mercedes liiert. Teamchef Toto Wolff („Lewis will im schnellsten Auto fahren, und wir wollen den besten Fahrer“) wird das Gespräch suchen, man wird sich einigen. Dann wird Lewis Hamilton 36, ist mit Michael Schumacher pari und fährt weiter. „Demütig“, wie er sagt. In Richtung Titel Nr. 8. Der Sport-Informations-Dienst erfuhr jetzt: „Das Feuer für Racing lodert noch sehr hell in mir.“(lin)