Die Schweiz macht mobil gegen das Virus
Eidgenossen verschärfen Kampf gegen die Corona-Pandemie – Armee muss zum Großeinsatz ausrücken
G- Die Schweiz verschärft noch einmal den Kampf gegen die eskalierende Corona-Epidemie. Das Leben in der Eidgenossenschaft wird weiter eingeschränkt, die Grenzen noch stärker verriegelt und die Armee muss zu einem Großeinsatz ausrücken. „Eine Mobilmachung dieser Größenordnung gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr“, sagte Verteidigungsministerin Viola Amherd am Montag in Bern.
Die bisherigen Maßnahmen, etwa begrenzte Veranstaltungsverbote, dämmten die Ausbreitung des Corona-Erregers nicht ein, musste die Regierung, der Bundesrat, einräumen. Am Montag gegen 17 Uhr waren in der Schweiz 2330 Fälle der Atemwegserkrankung Covid-19 bestätigt. Allein am Sonntag stieg die Zahl um 800 an. Von den Erkrankten starben 14 Menschen.
Die Regierung verbietet von der Nacht auf Dienstag an landesweit alle privaten und öffentlichen Veranstaltungen.
Geschäfte, Läden, Märkte, Bars, Restaurants, Museen, Bibliotheken, Kinos, Sportzentren, Skistationen und Schwimmbäder müssen vorübergehend schließen. Die schon am Freitag angekündigten Schulschließungen wurden verlängert. Die Maßnahmen gelten bis zum 19. April.
Offen bleiben Apotheken, Lebensmittelläden, Banken, Tankstellen, Postfilialen, Hotels. Es handele sich um eine „extreme Belastung für Wirtschaft und Bevölkerung“, unterstrich Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Einige Unternehmen würden in ihrer Existenz getroffen. Die Regierung werde den Opfern jedoch helfen.
Den Ernst der Lage spiegelt auch die Mobilisierung der Schweizer Streitkräfte wider. So sollen rund 3000 Uniformierte die Sanitätsdienste unterstützen. Wie viele Soldaten insgesamt ausrücken, wird auch davon abhängen, ob die neuen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Erregers greifen werden.