Coronavirus setzt Vilankulo zu
Die Hälfte der Lodges in Aalens befreundeter Stadt muss Insolvenz anmelden
GVILANKULO - Das Coronavirus hat Aalens befreundete Stadt Vilankulo (Mosambik) schwer getroffen. In der Stadt, die größtenteils vom Tourismus lebt, mussten bereits mehr als die Hälfte aller Lodges Insolvenz anmelden.
Mehr als 60 Prozent des Einkommens von Vilankulo hängt am Tourismus. Direkt oder indirekt sind 9000 Menschen in dieser Branche beschäftigt, wodurch 20 000 Menschen ernährt werden. Das teilt der aus Aalen stammende Honorargeneralkonsul der Republik Mosambik, Siegfried Lingel, mit. Von den 150 geschlossenen Lodges der Stadt hätten mittlerweile die Hälfte Insolvenz anmelden müssen. Ohne staatliche Hilfe könne sich die Branche nicht erholen, nötig seien 180 Millionen US-Dollar, teilt der Tourismusverband mit.
Unterdessen hat Vilankulos Bürgermeister William Tutzine Sofortmaßnahmen getroffen: Alle Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen sind zunächst bis 30. April geschlossen. Die Gesundheitsbehörden der Stadtverwaltung desinfizieren alle Privatfahrzeuge und öffentliche Verkehrsmittel, die in die Stadt einfahren, Reisende und Autofahrer sind zum Händewaschen verpflichtet. „Die Grund - und Vorschule, die von Partnern der Deutsch-Mosambikanischen Gesellschaft finanziert worden sind, werden trotz Ausnahmezustand weiter gebaut“, sagt Lingel als Präsident der Deutsch-Mosambikanischen
Gesellschaft. Bürgermeister Tunzine gründete zudem eine Organisation, die aus Mitgliedern der Kirchen, Moscheen, der Wirtschaft und der Sozialverbänden besteht, um zusammen Maßnahmen zu erarbeiten, die eine Verbreitung von COVID19 in Vilankulo verhindern und der Bevölkerung helfen. Bis 7. April habe man im ganzen Land 424 Personen getestet, davon seien zehn positiv, teilt Mosambiks Gesundheitsministerium mit. Alle betroffenen Personen befänden sich in Quarantäne und würden von medizinischen Teams überwacht. Insgesamt seien mehr als 7000 Menschen nach Angaben der Gesundheitsbehörden in Quarantäne, allerdings ohne Symptome. Angesichts der Zunahmen von Fällen in Nachbarländern, hat der Staatspräsident Filipe Nyusi am 1. April den Ausnahmezustand verhängt, der zunächst 30 Tage lang andauern soll. Unter anderem sind öffentliche und private Veranstaltungen verboten. Ausnahmen werden nur in dringenden Fällen genehmigt, beispielsweise Beerdigungen.