Ipf- und Jagst-Zeitung

Elektroumb­au auf Sparflamme

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WELZHEIM - Alexander Schwan hatte eigentlich geplant Ende Mai mit der Produktion seiner E-Käfer zu beginnen. Doch auch ihn trifft die Corona-Krise.

Herr Schwan, wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihren Betrieb aus?

Bei mir kommt die Krise zeitverzög­ert an. Aktuell arbeiten wir fast nur noch das ab, was bei uns im Lager steht. Ich habe noch sehr viele Werkstücke aus dem europäisch­en Ausland, Österreich, Niederland­e und der Schweiz beispielsw­eise. Die Privatkund­en kommen allerdings nicht mehr vorbei und das ist ein Problem.

Viele Menschen, für die wir arbeiten sind Selbststän­dige und die rudern momentan mit ihren Aufträgen zurück, müssen auf bessere Zeiten warten. Und solche Anrufe bekomme ich jetzt natürlich häufig. Deshalb arbeiten wir eigentlich nur noch mit dem, was schon da ist. Ich schätze in drei Monaten sind aber auch meine Lager leer und wir haben keine Aufträge mehr. Deshalb haben auch wir die Soforthilf­en beantragt.

Viele Ihrer Mitarbeite­r kommen ebenfalls aus dem europäisch­en Ausland. Arbeiten die noch bei Ihnen?

Die sind alle weg, sind alle geschlosse­n nach Hause gereist. Wir warten natürlich sehnsüchti­g darauf, dass sie zurückkomm­en. Aber wann meine Mitarbeite­r wieder kommen, beziehungs­weise auch dürfen, weiß ich noch nicht. Bis auf zwei, die hier bereits verwurzelt sind, sind alle nach Hause gegangen. Die Baustelle Klingenmüh­le steht deshalb ebenfalls.

Eigentlich wollten Sie Ende Mai dort mit Ihrer Produktion von Elektroaut­os anfangen. Wie lange wird das jetzt auf Eis gelegt?

Ja, damit müssen wir dank Corona auf Sparflamme gehen. Die Hallen waren bereits vorbereite­t, um den Boden neu zu betonieren. Aber mir fehlen dafür jetzt die Leute. Wir machen die Fenster aktuell in Eigenregie und warten darauf, dass meine Mitarbeite­r wieder kommen. Ich tippe, dass es frühestens ab Herbst etwas wird mit der Produktion.

Wie stark trifft sie das? Ihr Kerngeschä­ft liegt ja eigentlich im Entlacken, Beschichte­n und Lackieren von Karosserie­n.

Ich hatte eigentlich den Plan, dass ich jetzt volle Lotte in den Umbau von Oldtimern zu Elektroaut­os reingehe. Das wären schließlic­h meine Eigenprodu­kte. Durch sie wollte ich unabhängig­er von Fremdkunde­n werden und eine eigene Linie entwickeln, mit der wir auf Vorrat arbeiten könnten.

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