Das Leben sei ein Streichelzoo!
Nie waren sie so wertvoll wie in diesen Zeiten: Unverfängliche Nachrichten aus der Welt der Tiere – und damit sind sicher nicht irgendwelche Meldungen über ausgestorbene Arten gemeint. Nein, heute soll es an dieser Stelle ausschließlich fröhlich zugehen. Knuffig, kuschelig und schnurrend wie ein in Buchstaben gegossenes Katzenvideo. Beginnen wir unsere kleine Expedition durch den Streichelzoo des Lebens in Wien. Dort wird am Freitag der Tierpark Schönbrunn wieder öffnen und Drolliges präsentieren: zum Beispiel im April geschlüpfte Pinguin-Küken. Nächster Höhepunkt auf der Putzigkeitsskala: trottelig-tapsige Rentier-Babys.
Rund 600 Kilometer nordwestlich davon ist es im Leipziger Zoo zu Nachwuchs unter den Kronenmakis gekommen. Trotz seines lateinischen Namens Eulemur coronatus hat der Primatenwinzling nicht das Geringste mit dem ganzen Covid-19Schlamassel zu tun. Ein bisschen hohläugig guckt der langschwänzige Geselle aus glasigen Augen. Aber das geht dieser Tage der entfernteren Verwandtschaft, dem Homo sapiens, auch nicht anders.
Beschließen wir unseren kleinen Bummel der glückseligen Pelzigkeit etwa 400 Kilometer weiter westlich im Zoo von Osnabrück. Dort kam kürzlich das Baumstachler-Baby Ben auf die Welt. Das Nagetier ist ein enger Verwandter der Stachelschweine. Es zu streicheln bedeutet, sich einer gewissen Widerborstigkeit auszusetzen. Mit so einem dicken Fell ist es auch wirklich gut gerüstet für ein Leben, das bedauerlicherweise dieser Tage viel zu selten einem Streichelzoo gleicht. (nyf )
untermstrich@schwaebische.de