Schwere Holztransporte wieder verboten
STUTTGART (tja) - Anders als von Forstminister Peter Hauk (CDU) angekündigt, dürfen besonders schwere Holztransporte nicht mehr in Baden-Württemberg fahren. Das teilte das Verkehrsministerium von Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag mit.
Grundsätzlich sind Transporte nur bis zu einem Gewicht von 40 Tonnen erlaubt. Hintergrund: Waldwege und Straßen leiden unter den schweren Lkw. Doch nach Dürre, Borkenkäfer-Plage und Stürmen liegt im Wald viel Schadholz. Wird es nicht abtransportiert, drohe sich der Käfer weiter auszubreiten, argumentieren Waldbesitzer. Deswegen hatte das Land 2019 eine Ausnahmegenehmigung für Holztransporte bis 44 Tonnen erlassen. Diese lief Ende Mai aus. Hauk hatte angekündigt, die Ausnahme werde verlängert, das sei mit dem Verkehrsministerium vereinbart.
Da sei Hauk wohl falsch informiert gewesen, teilte der Amtschef des Verkehrsministeriums Uwe Lahl am Donnerstag mit. Man habe den Zustand von Brücken im Land überprüft. Das Ergebnis lasse weitere
Transporte jenseits der 40 Tonnen nicht zu. „Die Landesregierung trägt nicht nur die Verantwortung für die Wälder, sondern auch für die Straßeninfrastruktur des Landes“, so Lahl.
Hauk reagierte verärgert. Das Vorgehen sei „unverschämt“und bedeute „für unseren Wald und die Waldbesitzer einen Schlag ins Gesicht“. Der Chef der Forstkammer, Jerg Hilt, sagte: „Grüne Politik sorgt damit für braune Bäume.“Wer die Wälder vor Borkenkäfern und Dürre schützen und auf Pestizide verzichten wolle, müsse die Transporte genehmigen, teilten Vertreter der Forstwirtschaft mit. FDP und SPD schlossen sich dieser Kritik an. Die Grünen verteidigten den Verkehrsminister. Ihr Forstexperte Reinhold Pix sagte: „Die Forderung von Minister Hauk zielt ins Leere: Sämtliche Lagerplätze sind überfüllt und Sägewerke an ihren Kapazitätsgrenzen.“Hauk müsse nun Hauptstrecken definieren, auf denen Schwertransporte wirklich nötig seien und die Straßen diese aushielten. Dafür könne es dann einzelne Genehmigungen geben.