Ipf- und Jagst-Zeitung

China und die EU betonen Zusammenar­beit

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PEKING/BERLIN/BRÜSSEL (dpa) Trotz der Verschiebu­ng des EU-China-Gipfels in Leipzig betonen beide Seiten den Willen zur Zusammenar­beit. Die Verzögerun­g des für den 14. September geplanten Treffens sei allein der Corona-Pandemie geschuldet und habe keine politische­n Gründe, sagte der deutsche EU-Botschafte­r Michael Clauß am Donnerstag. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping unterstric­h das Interesse seines Landes an einer strategisc­hen Kooperatio­n.

Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) begrüßte die Verschiebu­ng. „So etwas kann man nicht in Form einer Videokonfe­renz machen, das macht keinen Sinn“, sagte er in Den Haag. „Die persönlich­e Begegnung bei einem solchen Gipfel, wo es ja sehr unterschie­dliche Kulturen gibt, spielt eine außerorden­tlich große Rolle.“Der SPD-Politiker brachte auch eine mögliche Verlegung an einen anderen Ort als Leipzig ins Spiel. Man müsse später im Jahr sehen, „ob man diesen Gipfel möglicherw­eise an anderer Stelle, in anderer Form durchführe­n kann“.

Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) hatte nach einem Telefonat mit Xi den Gipfel verschoben, der eigentlich ein Höhepunkt der deutschen EU-Ratspräsid­entschaft im zweiten Halbjahr werden sollte. Der neue Termin ist offen. Die Ratspräsid­entschaft wird wegen der CoronaKris­e insgesamt ganz anders ablaufen als ursprüngli­ch geplant, wie Botschafte­r Clauß sagte. Topthema ist nun die wirtschaft­liche Erholung nach der Pandemie und der Zusammenha­lt der Europäisch­en Union.

China ist einer der wichtigste­n Handelspar­tner Deutschlan­ds und der EU. Doch die politische­n Beziehunge­n sind zwiespälti­g und wegen der Spannungen zwischen China und den USA heikel. Die EU kritisiert unter anderem die chinesisch­e Menschenre­chts- und Investitio­nspolitik, sieht die Volksrepub­lik aber auch als Partner beim globalen Klimaschut­z. Zuletzt sorgte das Sicherheit­sgesetz für Hongkong für Protest. Doch das sah die Bundesregi­erung nicht als Grund für eine Absage des Leipziger Gipfels, wie Maas vergangene Woche klarstellt­e.

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FOTO: DPA Xi Jinping

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