Über den Erwartungen
Globale Impfallianz Gavi erhält Zusagen in Höhe von 7,8 Milliarden Euro
LONDON/BERLIN (dpa) - Im Kampf gegen Infektionskrankheiten sind bei einer internationalen Geberkonferenz umgerechnet rund 7,8 Milliarden Euro für die globale Impfallianz Gavi zugesagt worden. Die Erwartungen wurden damit am Donnerstag um mehr als eine Milliarde übertroffen. Mithilfe des Geldes sollen innerhalb der kommenden fünf Jahre 300 Millionen Kinder gegen Krankheiten wie Polio, Typhus und Masern geimpft werden.
Deutschland beteiligt sich mit 600 Millionen Euro, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer Videobotschaft ankündigte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte allein für die Brüsseler Behörde 300 Millionen Euro zu. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte an, den französischen Beitrag auf 500 Millionen Euro zu verdoppeln. Der Gastgeber der Onlinekonferenz Großbritannien ist nach Angaben von Premierminister Boris Johnson mit einer Zusage von 1,65 Milliarden Pfund (rund 1,85 Milliarden Euro) größter Gavi-Geldgeber. Von privater Seite sagte MicrosoftGründer Bill Gates umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro durch die Bill and Melinda Gates Stiftung zu. Einig waren sich die Teilnehmer der Konferenz darin, dass Impfstoffe für alle Menschen zugänglich sein müssen. „Einsatzbereite Impfstoffe müssen in aller Welt bezahlbar, verfügbar und frei zugänglich sein“, forderte die Bundeskanzlerin. Das bekräftigte auch von der Leyen: „Es sollte keine Rolle spielen, wo man geboren ist oder wie wohlhabend die eigene Familie ist. Das Recht auf Impfung ist universell“, sagte die EU-Kommissionschefin.
Durch die Coronavirus-Pandemie drohe die Ausbreitung anderer Infektionskrankheiten ebenfalls wieder zuzunehmen, warnte Merkel. Deutschland habe zur Eindämmung von Covid-19 bereits Investitionen von 100 Millionen Euro zugesagt. Sobald ein Impfstoff verfügbar sei, müssten die Voraussetzungen geschaffen sein, eine globale Impfkampagne zu starten, so die Kanzlerin.