Wonnemonat Mai: Rollentausch mit dem April
Sonnig und zu trocken
GELLWANGEN - Der Mai war im Mittel wärmer als der April, weil vor allem die Nächte nicht mehr ganz so kalt ausfielen. Dennoch war der April gefühlt der bessere der beiden Monate, wenngleich natürlich über die anhaltende Trockenheit nicht weiter diskutiert werden muss. Diese hat sich auch im Mai trotz erhöhter Niederschlagstätigkeit nicht wesentlich verbessert. Somit ist die Ausgangslage für einen weiteren Trockensommer, wie ihn die meisten Langfristmodelle prognostizieren, doch recht angespannt. Aber: Über der Wechselhaftigkeit des Wonnemonats Mai in diesem Jahr stehen noch immer einige sehr schöne, frühsommerliche Tage, die wir nutzen konnten.
Temperatur: Mit einer Monatsmitteltemperatur von 12,3 Grad war der Mai insgesamt nur ein Grad wärmer als der April, und das erste Mal seit sehr langer Zeit fiel ein Monat auch wieder etwas kühler aus als im langjährigen Mittel. Die negative Abweichung zum Soll betrug allerdings nur 0,6 Grad, und liegt damit im Bereich der natürlichen Standardschwankungen über die Jahre betrachtet. Die Höchsttemperatur des Monats wurde am 22. mit 25,8 Grad in Ellwangen gemessen, der tiefste Wert des gesamten Mais punktgenau in den Eisheiligen am 12. mit minus 1,5 Grad ebenfalls in Ellwangen. Am Erdboden konnten an diesem Morgen in Schwäbisch Gmünd sogar minus 2,5 Grad gemessen werden. Es gab vier offizielle Sommertage mit mindestens 25,0 Grad, und einige, die nur um wenige Zehntel daran vorbeigingen. Es gab insgesamt noch sieben Bodenfrosttage und drei mit Luftfrost. Die mittlere Tageshöchsttemperatur betrug 19,3 Grad, die durchschnittliche nächtliche Tiefsttemperatur 4,7 Grad.
Niederschlag: Nach einem sehr trockenen April konnte sich die Niederschlagsbilanz im Mai etwas verbessern. Allerdings blieben auch hier die Regenmengen hinter dem Soll zurück, und vor allem auch hinter den Erwartungen. 40,8 Liter/Quadratmeter in Ellwangen, was 51 Prozent des langjährigen Mittels entspricht, und nur wenig bessere 48,5 Liter/Quadratmeter in Schwäbisch Gmünd, ebenfalls nur die Hälfte des Solls, konnten die Böden nicht mit den nötigen Reserven für einen etwaigen trockenen Sommer ausstatten.
Sonnenschein: Nahezu unfassbar ist erneut die Sonnenscheinbilanz. Nicht unbedingt wegen der Anzahl der sonnigen Stunden, die mit 226 bei 125 Prozent des Monatssolls lag, sondern weil wir damit schon jetzt 61 Prozent des Jahressolls erreicht haben, und mit Sonnenschein seit einem Jahr ungebrochen jeden Monat über dem Mittel liegen. Photovoltaikanlangen laufen auf Hochtouren.
Wind: Markante Sturmereignisse fanden im Mai nicht statt.
Fazit: Normal temperiert und etwas sonniger als gewöhnlich. So manch einem dürfte der Mai 2020 nach dem überragenden April etwas ungemütlicher vorgekommen sein, obwohl es insgesamt trotzdem ein Wonnemonat war.