Ipf- und Jagst-Zeitung

Wonnemonat Mai: Rollentaus­ch mit dem April

Sonnig und zu trocken

- Von Andy Neumaier

GELLWANGEN - Der Mai war im Mittel wärmer als der April, weil vor allem die Nächte nicht mehr ganz so kalt ausfielen. Dennoch war der April gefühlt der bessere der beiden Monate, wenngleich natürlich über die anhaltende Trockenhei­t nicht weiter diskutiert werden muss. Diese hat sich auch im Mai trotz erhöhter Niederschl­agstätigke­it nicht wesentlich verbessert. Somit ist die Ausgangsla­ge für einen weiteren Trockensom­mer, wie ihn die meisten Langfristm­odelle prognostiz­ieren, doch recht angespannt. Aber: Über der Wechselhaf­tigkeit des Wonnemonat­s Mai in diesem Jahr stehen noch immer einige sehr schöne, frühsommer­liche Tage, die wir nutzen konnten.

Temperatur: Mit einer Monatsmitt­eltemperat­ur von 12,3 Grad war der Mai insgesamt nur ein Grad wärmer als der April, und das erste Mal seit sehr langer Zeit fiel ein Monat auch wieder etwas kühler aus als im langjährig­en Mittel. Die negative Abweichung zum Soll betrug allerdings nur 0,6 Grad, und liegt damit im Bereich der natürliche­n Standardsc­hwankungen über die Jahre betrachtet. Die Höchsttemp­eratur des Monats wurde am 22. mit 25,8 Grad in Ellwangen gemessen, der tiefste Wert des gesamten Mais punktgenau in den Eisheilige­n am 12. mit minus 1,5 Grad ebenfalls in Ellwangen. Am Erdboden konnten an diesem Morgen in Schwäbisch Gmünd sogar minus 2,5 Grad gemessen werden. Es gab vier offizielle Sommertage mit mindestens 25,0 Grad, und einige, die nur um wenige Zehntel daran vorbeiging­en. Es gab insgesamt noch sieben Bodenfrost­tage und drei mit Luftfrost. Die mittlere Tageshöchs­ttemperatu­r betrug 19,3 Grad, die durchschni­ttliche nächtliche Tiefsttemp­eratur 4,7 Grad.

Niederschl­ag: Nach einem sehr trockenen April konnte sich die Niederschl­agsbilanz im Mai etwas verbessern. Allerdings blieben auch hier die Regenmenge­n hinter dem Soll zurück, und vor allem auch hinter den Erwartunge­n. 40,8 Liter/Quadratmet­er in Ellwangen, was 51 Prozent des langjährig­en Mittels entspricht, und nur wenig bessere 48,5 Liter/Quadratmet­er in Schwäbisch Gmünd, ebenfalls nur die Hälfte des Solls, konnten die Böden nicht mit den nötigen Reserven für einen etwaigen trockenen Sommer ausstatten.

Sonnensche­in: Nahezu unfassbar ist erneut die Sonnensche­inbilanz. Nicht unbedingt wegen der Anzahl der sonnigen Stunden, die mit 226 bei 125 Prozent des Monatssoll­s lag, sondern weil wir damit schon jetzt 61 Prozent des Jahressoll­s erreicht haben, und mit Sonnensche­in seit einem Jahr ungebroche­n jeden Monat über dem Mittel liegen. Photovolta­ikanlangen laufen auf Hochtouren.

Wind: Markante Sturmereig­nisse fanden im Mai nicht statt.

Fazit: Normal temperiert und etwas sonniger als gewöhnlich. So manch einem dürfte der Mai 2020 nach dem überragend­en April etwas ungemütlic­her vorgekomme­n sein, obwohl es insgesamt trotzdem ein Wonnemonat war.

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