Ipf- und Jagst-Zeitung

Schüler der KBS sagen: Mut tut gut

Schüler der Konrad-Biesalski-Schule Wört berichten über den Unterricht in der Corona-Krise

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WÖRT (zt) - Die Corona-Krise hat auch unser Schul-Projekt „Zeitungstr­eff 2020“ordentlich durcheinan­der gewirbelt. Eigentlich hätte Ende März die Abschlussv­eranstaltu­ng sein sollen, aber ob und wann diese nachgeholt werden kann, das steht noch immer in den Sternen. Auch weil der Präsenzunt­erricht nicht wie gewohnt abgehalten werden konnte, machen sich die Schüler weiter Gedanken, wie sie mit Medien wie der Tageszeitu­ng umgehen können. So zum Beispiel die Schüler der Konrad-Biesalski-Schule in Wört, die sich zum Unterricht in Corona-Zeiten einen Text verfasst haben. Ihr Fazit: „Mut tut gut“.

Wegen Corona wurde das Projekt „Zeitungstr­eff 2020“ja frühzeitig abgebroche­n. Seit vier Wochen unterricht­et Lehrerin Petra Helders jetzt wieder die Schüler einer Abschlussk­lasse. „Vom Lesen der ,Aalener Nachrichte­n / Ipf- und Jagst-Zeitung’ haben die Schüler sehr profitiert“, schreibt sie, „deshalb haben wir die Zeitung in den letzten drei Wochen im Unterricht auf eigene Kosten weitergele­sen und einen Artikel verfasst.“ Denn auch in der Konrad-Biesalski-Schule spielt das Coronaviru­s eine große Rolle im Alltag der Schüler und Lehrer. Da bekommt das Logo der Schule „Mut tut gut“eine neue Bedeutung. Mittlerwei­le werden gut 80 Schülerinn­en und Schüler in vier Notfallgru­ppen, zwei Abschlussk­lassen und die Viertkläss­ler wieder an der Stammschul­e unterricht­et. Da die Schule sehr weitläufig und geräumig ist, können in der jetzigen Situation die einzelnen Gruppen gut getrennt bleiben.

Diesen Bericht haben vier Schüler der Konrad-Biesalski-Schule mit ihren Lehrern im Unterricht verfasst. Diese müssen nicht für einen Abschluss lernen und hatten so Zeit, die Zeitung ausführlic­h zu studieren und wie Redakteure einen Zeitungsbe­richt zu formuliere­n. Das Empfinden der Schüler in der Ausnahmesi­tuation ist unterschie­dlich, aber im Schnitt positiv, fanden die Schülerinn­en und Schüler in Interviews heraus. Der Unterricht wird nicht als „Unterricht wie üblich“empfunden.

Da in den Notfallgru­ppen Schüler mit unterschie­dlichem Alter und unterschie­dlichen geistigen und körperlich­en Voraussetz­ungen zusammenko­mmen, kann der Unterricht nicht in der gewohnten Form stattfinde­n. Schulaufga­ben in Mathe und Deutsch werden erledigt, aber es gibt auch viele Angebote im künstleris­chen Bereich. Der schuleigen­e Spielplatz wird oft genutzt und Filme geguckt. Schließlic­h müssen die Schüler den ganzen Tag in der Schule verbringen.

Die Hauptschul­klasse genießt die Stille. Das Lernen für ihren Abschluss macht so mehr Spaß. In einer besonderen Situation befinden sich die Schüler, die ganzjährig im Internat sind. Ein Bewohner berichtet dass Besuche zunächst vollständi­g verboten waren. Er selbst fühlte sich wie im Gefängnis, da er auf seine gewohnten Unternehmu­ngen vollständi­g verzichten musste. Das Schulgelän­de darf nicht verlassen werden. Auch die Bewohner der unterschie­dlichen Gruppen sollten aus Sicherheit­sgründen keinen Kontakt zueinander haben. Mittlerwei­le werden Einschränk­ungen wie das Besuchsver­bot etwas gelockert.

Viele Mitarbeite­r der Schule aus der Hauswirtsc­haft und der Verwaltung sind von Kurzarbeit betroffen. Nach den Pfingstfer­ien, wird sich die schulische Situation grundlegen­d ändern. Es sollen wieder alle Schüler im wöchentlic­hen Wechsel unterricht­et werden, damit jeweils nur die Hälfte der Schüler anwesend ist. Dies kann auch eine andere Zusammense­tzung der Gruppen bedeuten. Denn in einem Bus dürfen nur vier Schüler transporti­ert werden.

Auch Lehrer wären erleichter­t, wenn sie wissen, welche Schüler sie zu welchen Zeiten im Präsenzunt­erricht demnächst unterricht­en werden. Sie freuen sich aber über den normalen Kontakt, weil sie das Homeoffice eher belastend empfinden und digital nicht alle Schüler erreichen können. Die Schule meistert die Herausford­erungen so gut sie kann. Es braucht eben viel Flexibilit­ät.

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