Tiefschlag für Bremen
Werder zeigt beim 0:3 gegen Frankfurt alte Schwächen
BREMEN (dpa) - Die Enttäuschung saß tief bei Werder Bremen. Erstmals seit Anfang Februar hätten die GrünWeißen den direkten Abstiegsplatz verlassen können, mit dem dritten Sieg in vier Spielen den Druck auf die Rivalen erhöhen können. Stattdessen gab es beim 0:3 (0:0) gegen Eintracht Frankfurt am Mittwochabend bereits die zehnte Heimniederlage der Saison und die Erkenntnis, dass der Weg zum Klassenerhalt trotz der Aufholjagd in den Spielen zuvor steinig wird.
„Der Weg ist heute schwieriger geworden, aber er ist nicht unmöglich. Wir werden weiter kämpfen“, sagte Trainer Florian Kohfeldt. Und: „Wir sollten heute enttäuscht sein, weil das ein Rückschlag war. Aber es war kein Knockout, weil die Leidenschaft gestimmt hat.“Der Blick gelte dem nächsten Spiel gegen Wolfsburg am Sonntag. „Wichtig ist, dass uns diese zweite Halbzeit nicht aus der Bahn wirft. Das wäre dann der Knockout.“Vor allem die Schlussphase der hart umkämpften und hektischen Partie erinnerte an die Vor-Corona-Zeit, als Werder immer wieder nach Rückschlägen in sich zusammenfiel und hohe Niederlagen kassierte. Das Frankfurter 1:0 durch Silva nach etwas mehr als einer Stunde zog den Bremern den Stecker. Joker Stefan Ilsanker schraubte das Ergebnis mit zwei Toren nach Standards in die Höhe. „Wir waren nicht aufmerksam genug, das war der Unterschied zu den Spielen davor“, monierte Kohfeldt.
Hinzu kam, dass Werder offensiv keine Durchschlagskraft entwickelte. Winter-Zugang Davie Selke enttäuschte bei seinem recht überraschenden Startelf-Einsatz, der später eingewechselte Milot Rashica kam mit seiner Rolle als Joker überhaupt nicht zurecht. Und auch der spät ins Rennen geschickte Leonardo Bittencourt, zuletzt in Freiburg und auf Schalke mit seinen Toren der Matchwinner, konnte dieses Mal leicht angeschlagen keine Akzente setzen.
Aufgeben wird Werder nicht. „Wir müssen nun die Ruhe bewahren, denn es ist noch alles möglich für uns“, sagte Kapitän Niklas Moisander. In der Tat hat der Tabellenvorletzte weiter gute Chancen, zumindest den Relegationsplatz zu erreichen. In Paderborn, Mainz und Köln warten noch drei lösbare Aufgaben, auch Wolfsburg ist nicht unschlagbar. Lediglich das Duell mit Bayern scheint aussichtslos. „Ich habe nicht das Gefühl, dass da heute etwas zerbrochen ist“, sagte Kohfeldt. „Im Abstiegskampf muss man auch mal einen Rückschlag wegstecken. Und das werden wir.“Frankfurts Trainer Adi Hütter freute sich über die acht Zähler Vorsprung auf Rang 16 sagte aber. „Wir sind erst durch, wenn es rechnerisch perfekt ist.“