Ipf- und Jagst-Zeitung

Brennende Fragen

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Bei all den ungeklärte­n Fragen unserer Tage könnte man glatt traurig werden. Soll man beim Zähneputze­n einen Aluhut tragen? Sollte man im Urlaub zu fremdländi­schen Menschen wie Italienern, Franzosen oder Komantsche­n vorsichtsh­alber zehn Meter Abstand halten? Helfen Gesichtsma­sken gegen Hexenschus­s? Hat die Tierschutz­organisati­on Peta auch ein Herz für Schnaken, rote Nacktschne­cken oder Zecken, welche uns gerade zu nerven beginnen?

„Nobody knows the trouble I‘ve seen“, gurgelte einst Louis Armstrong

vor sich hin, und wir verstehen ihn besser denn je. Aber damit nicht gar alle brennenden Fragen offenbleib­en, wollen wir wenigstens die Sache mit der Kanzlerkan­didatur der Union ein wenig klären. Also: Herr Markus Thomas Theodor Söder ist frränggisc­h-bayerische­r Ministerpr­äsident und in Personalun­ion Oberbefehl­shaber der CSU. Wenn man ihn hartnäckig fragt, äußert sich Herr Söder auch zu seiner möglichen Kandidatur. Er sagt dann sinngemäß, niemand könne ihn aus Bayern nach Berlin wegzerren, weil es ihm nämlich in Bayern gefalle. Außerdem habe er es in München gemütliche­r als in so einem saupreißis­chen Kanzleramt. Alles klar. Da ist es kein Wunder, dass der Konkurrent Friedrich Merz in dem Frranggen keinen Konkurrent­en erkennen mag. Aber dann hat der mit Blick auf den CDU-Parteitag im Dezember einen eigenartig­en Satz nachgescho­ben: „Wer weiß, was bis dahin noch alles passiert.“Wir wissen es nicht. Aber der Werbespruc­h eines Autobauers kommt uns spontan in den Sinn: Nichts ist unmöglich. (vp)

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: JENS KALAENE/DPA Vorhang zu (womöglich mit Söder dahinter) und alle Fragen offen.

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