Ipf- und Jagst-Zeitung

Gefühle im XXL-Format

„Total verliebte Show“– Schlagerst­ars Mross und Woitschack heiraten live im Fernsehen

- Von Marco Krefting

GLEIPZIG (dpa) - 23.09 Uhr am Samstagabe­nd ist nicht die typischste Zeit für eine Hochzeit, eine Liveshow in der ARD nicht die klassische Location. Doch die Schlagersä­nger Stefan Mross (44) und Anna-Carina Woitschack (27) lieben die Bühne, lieben die Show. Und in Zeiten von Corona wollten sie ihren Fans etwas Positives geben, sagt Mross.

Kurz vor Ende der „Schlagerlo­vestory.2020“ziehen zwei Pferde eine Kutsche mit Woitschack in die Halle. Die Braut steigt auf den roten Teppich und geht zu ihrem Verlobten. Dann läuft es so schnell und formell, wie nötig: Eine Standesbea­mtin fragt die beiden, ob sie den anderen zu Mann beziehungs­weise Frau nehmen wollen. Nach dem doppelten „Ja, ich will“fehlen den Zweien die Worte für Nachfragen von Moderator und Trauzeuge Florian Silbereise­n (38). Stattdesse­n singen sie ihren Song „Die Liebe trägt uns himmelhoch“.

Den sonst üblichen Rückblick auf die Beziehung der Zwei spart sich die Standesbea­mtin – den Werdegang konnte die Öffentlich­keit eh weitgehend verfolgen. So sah das TV-Publikum schon den Heiratsant­rag live beim „Adventsfes­t der 100 000 Lichter“Ende November.

Silbereise­n gratuliert den Frischverm­ählten als Erster, ringsherum sitzen mit Corona-Abstand Verwandte und Freunde. Später sollen benötigte Unterschri­ften folgen. Während der mehr als dreistündi­gen Sendung schwärmt Silbereise­n schon von einer „total verliebten Show“.

Immer wieder schaltet er hinter die Kulissen, um einen Zwischenst­and bei den Hochzeitsv­orbereitun­gen zu erfahren – ähnlich wie früher bei der „Wetten, dass..?“-Stadtwette. Hier in Leipzig bringt nun eine Reporterin unter anderem in Erfahrung, dass Mross sein Hemd noch bügeln muss. Und es gebe ein Problem: „Ich habe noch nie in meinem Leben eine Krawatte gebunden.“Am Ende hat er da Hilfe bekommen. Woitschack wiederum berichtet, dass sie wegen der Corona-Krise nur zu dritt das Brautkleid ausgesucht hätten. Ergebnis: ganz in weiß, mit Spitze und Schleppe – aber ohne Schleier, sondern mit Blumen im Haar.

Zwischendu­rch playbacken sich andere Künstler durch die Sendung, Silbereise­n blickt in den Gesprächen auf vergangene Schlagersh­ows zurück und auf kommende voraus, die im nächsten Jahr nachgeholt werden sollen. Als er Andrea Berg fragt, welchen Rat sie für das Brautpaar hat, antwortet die Schlager-Königin mit drei Redewendun­gen und vor allem in Anspielung auf Mross' erste beiden Ehen unter anderem mit Stefanie Hertel: „Man lernt durch Versuch und Irrtum“, „Aller guten Dinge sind drei“und „Übung macht den Meister“.

Die „Schlagerlo­vestory“wird als großes Wiedersehe­n der Künstler gefeiert, weil zahlreiche Schlagersh­ows

wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden waren. 147 Tage seien seit der letzten großen Show vergangen, heißt es gleich zu Anfang. Unter anderem stehen auch Roland Kaiser, Marianne Rosenberg, Semino Rossi, Ben Zucker, Patricia Kelly und Thomas Anders auf der Bühne. Ross Antony performt mit zehn Tänzern in Einhorn-Ganzkörper­kostümen „YMCA“. Ansonsten geht es schlagerty­pisch in vielen Liedern um große Gefühle.

Wegen der Anti-Corona-Maßnahmen musste das Publikum allerdings draußen bleiben. Dort, wo die Fans hätten stehen könnten, füllen weiße Bälle im XXL-Format den Raum. Eingerahmt in Herzen stehen dafür Antony, Giovanni Zarrella, Andy Borg und Lucas Cordalis jeweils mit Partner oder Partnerinn­en zum Beifallkla­tschen und Fähnchensc­hwingen bereit und plaudern über kleine Geheimniss­e in ihren Beziehunge­n.

Bei all den Gesprächen über glückliche Partnersch­aften, Liebe und Familiengr­ündung kann man mit Silbereise­n schon auch ein bisschen Mitleid bekommen – ist die Trennung von Helene Fischer längst nicht vergessen. Doch mit breitem Grinsen applaudier­t er sich selbst von Lied zu Lied, von Interview zu Interview und durch die Hochzeit.

Am Ende singt Altstar Howard Carpendale gleich drei Lieder. „Ti amo“kommt ganz zum Schluss – da sind Woitschack und Mross längst von der Bühne verschwund­en. Doch weil die Sendezeit noch läuft rufen die Promipaare nach Zugabe – und Carpendale legt noch ein „Ti amo“nach.

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FOTO: DOMINIK BECKMANN/ARD/JÜRGENSTV/OBS Gaben sich vor laufender Kamera das Jawort: Anna-Carina Woitschak und Stefan Mross in der „Schlagerlo­vestory.2020“.

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