Wenn der „Skorpio“ins Schwarze trifft
Zum Welterbetag im Limesmuseum kamen viele interessierte Besucher
GAALEN - Rund um die „Ballista“, Katapulte und andere Geschütze aus der Antike drehte sich der Welterbetag am Sonntag im Limesmuseum. Trotz der Hygienevorschriften kamen eine Menge Interessierte, vor allem viele Familien. Und die hatten viele Fragen rund um den „Tod aus dem Nichts“, wie die Sonderausstellung im Museum heißt. Im Außenbereich erfuhren sie dann ganz praktisch, wie beispielsweise so ein Torsionsgeschütz funktioniert und wie es eingesetzt wurde.
Innen mit Mundschutz, außen in geführten Kleingruppen, die Werkzeuge beim Lederpunzieren sind desinfiziert: Ein wenig anders war dieser Tag, an dem die martialische Seite der Römer gezeigt wurde, aber nicht weniger interessant. Und die Besucher hatten eine Menge Fragen vor dem Pfeilschuss. Den „Scorpio“(Pfeilgeschütz) bedient Martin Moser von der Interessengemeinschaft für experimentelle Archäologie VEX LEG VIII Augustae, die regelmäßig Gast im Limesmuseum ist. Sie sind immer präsent, wenn es gilt, die Antike anschaulich, aber wissenschaftlich und authentisch zum Leben zu erwecken. Moser wird oft gefragt: Wie weit fliegt so ein Pfeil, wie oft konnten die Legionäre damit pro Minute schießen, um im Verbund einen regelrechten Pfeilhagel auf den Feind niedergehen zu lassen.
Auf 12 bis 13 Schuss kamen die Experten für experimentelle Archäologie, erklärt Alexander Zimmermann einer interessierten Familie nebenbei.
Aus „Sandalenfilmen“, erzählt er, meinen viele eine Menge über Katapulte
und antike Geschütze zu wissen. Und die kamen schon im Film „Ben Hur“zum Einsatz. Dabei schießen die wohl am meisten eingesetzten Torsionsgeschütze nicht mit einem Bogen, sondern mit Wurfarmen. Wie genau die Geschütze funktionierten, das zeigt die Ausstellung „Der Tod aus dem Nichts“– Antike Geschütze.“Zu sehen ist ein Überblick über die ausgefeilte Waffentechnik
der römischen Armee, die Geschütz-Fundstücke sind OriginalFundstücke vom Schlachtfeld am Harzhorn aus dem Jahr 235 nach Christus.
Die Ausstellung, die eigentlich am 29. März hätte öffnen sollen, kann wegen der Corona-Situation erst seit Mitte Mai besichtigt werden. Deshalb ist sie noch bis Ostern nächstes Jahr zu sehen.