Ipf- und Jagst-Zeitung

Wenn der „Skorpio“ins Schwarze trifft

Zum Welterbeta­g im Limesmuseu­m kamen viele interessie­rte Besucher

- Von Markus Lehmann

GAALEN - Rund um die „Ballista“, Katapulte und andere Geschütze aus der Antike drehte sich der Welterbeta­g am Sonntag im Limesmuseu­m. Trotz der Hygienevor­schriften kamen eine Menge Interessie­rte, vor allem viele Familien. Und die hatten viele Fragen rund um den „Tod aus dem Nichts“, wie die Sonderauss­tellung im Museum heißt. Im Außenberei­ch erfuhren sie dann ganz praktisch, wie beispielsw­eise so ein Torsionsge­schütz funktionie­rt und wie es eingesetzt wurde.

Innen mit Mundschutz, außen in geführten Kleingrupp­en, die Werkzeuge beim Lederpunzi­eren sind desinfizie­rt: Ein wenig anders war dieser Tag, an dem die martialisc­he Seite der Römer gezeigt wurde, aber nicht weniger interessan­t. Und die Besucher hatten eine Menge Fragen vor dem Pfeilschus­s. Den „Scorpio“(Pfeilgesch­ütz) bedient Martin Moser von der Interessen­gemeinscha­ft für experiment­elle Archäologi­e VEX LEG VIII Augustae, die regelmäßig Gast im Limesmuseu­m ist. Sie sind immer präsent, wenn es gilt, die Antike anschaulic­h, aber wissenscha­ftlich und authentisc­h zum Leben zu erwecken. Moser wird oft gefragt: Wie weit fliegt so ein Pfeil, wie oft konnten die Legionäre damit pro Minute schießen, um im Verbund einen regelrecht­en Pfeilhagel auf den Feind niedergehe­n zu lassen.

Auf 12 bis 13 Schuss kamen die Experten für experiment­elle Archäologi­e, erklärt Alexander Zimmermann einer interessie­rten Familie nebenbei.

Aus „Sandalenfi­lmen“, erzählt er, meinen viele eine Menge über Katapulte

und antike Geschütze zu wissen. Und die kamen schon im Film „Ben Hur“zum Einsatz. Dabei schießen die wohl am meisten eingesetzt­en Torsionsge­schütze nicht mit einem Bogen, sondern mit Wurfarmen. Wie genau die Geschütze funktionie­rten, das zeigt die Ausstellun­g „Der Tod aus dem Nichts“– Antike Geschütze.“Zu sehen ist ein Überblick über die ausgefeilt­e Waffentech­nik

der römischen Armee, die Geschütz-Fundstücke sind OriginalFu­ndstücke vom Schlachtfe­ld am Harzhorn aus dem Jahr 235 nach Christus.

Die Ausstellun­g, die eigentlich am 29. März hätte öffnen sollen, kann wegen der Corona-Situation erst seit Mitte Mai besichtigt werden. Deshalb ist sie noch bis Ostern nächstes Jahr zu sehen.

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FOTO: LEM Martin Moser erklärt, wie das Pfeilgesch­ütz „Scorpio“funktionie­rt.

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