Dicke und Kinder müssen draußen bleiben
Für eine Nation von Reiseweltmeistern wie der unseren sind die erschwerten Reisebedingungen fürs Verreisen natürlich eine Zumutung. Zwar sind diverse Reisewarnungen aufgehoben und insbesondere das Reisen im Inland gelockert, doch da tun sich unversehens neue Probleme auf. Verschiedene Medien berichten zum Beispiel vom Beachhotel Sahlenburg an der Nordsee, wo es laut Inhaberin jenseits pandemischer Problemstellungen eine Selektion der Gäste gibt. Wer sich in die sich selbst als Designerhotel definierte Herberge begeben möchte, muss verschiedene Kriterien erfüllen.
Zunächst ist es ungünstig, wenn man ein Kind ist. Denn im sogenannten Adults-only-Hotel geht der Spaß erst ab 18 Jahren los. Das später mal die Rente finanzierende Knirps-, Quengel- und Kleckerpack möchte man nicht im Haus haben. Außerdem hat die Chefin offenbar eine Vorliebe für klappriges Mobiliar, aus ihrer Sicht „Designerstühle“, welche aber nur bis zu einer gewissen Belastungsgrenze eine gute Figur machen. Daher vermietet der Übernachtungsbetrieb nicht an Menschen mit einem Körpergewicht über 130 Kilo. Zur Begründung führt die Chefin in einer Radiosendung an: „Also ich finde es persönlich diskriminierend, dass ich so einen Anblick ertragen muss – ehrlich gesagt.“Die Gastgeberin sieht ihr Auge durch zu voluminöse Gäste beleidigt. In einem anderen Interview führt sie von Dicken zertrümmerte Betten sowie die Grätsche machende Stühle im Frühstücksraum an. Übrigens: Hunde sind im Beachhotel Sahlenburg herzlich willkommen. (nyf )
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