Ipf- und Jagst-Zeitung

Jugendlich­e müssen Sitzung verlassen

Bauwagenab­bruch in Konradsbro­nn sorgt im Wörter Gemeindera­t für Aufregung

- Von Hariolf Fink

GWÖRT - Der Wörter Gemeindera­t hat sich in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch mit dem Abbruch eines Bauwagens in Konradsbro­nn beschäftig­t. Das Thema sorgte für einige Aufregung. Auch, weil zu diesem Tagesordnu­ngspunkt neun Jugendlich­e ins Rathaus gekommen waren. Sie wurden von Bürgermeis­ter Thomas Saur – mit Blick auf die Abstandsre­geln der Corona-Verordnung – aus dem Sitzungssa­al gewiesen.

Der Bauwagen, um den es am Mittwoch ging, war ein beliebter Jugendtref­f. Er war auf einem Privatgrun­dstück in Waldnähe gebaut worden. Zu dem alten Bauwagen gehörte auch ein Ofen, was letztlich zu Reklamatio­nen seitens der Naturschut­zbehörde des Landratsam­ts geführt hatte. Die Behörden hatten am Ende auch den Abbruch des Bauwagens erwirkt.

Zum Unmut der Jugendlich­en. Sie ließen ihrem Frust anfangs der Sitzung freien Lauf und fühlten sich absolut unverstand­en. „Warum haben Sie denn nie ein Gespräch mit uns gesucht und uns auf die Umstände aufmerksam gemacht?“, fragten sie Wörts Bürgermeis­ter Thomas Saur. Der betonte, dass die Gemeinde die Jugendlich­en „deutlich“auf Beanstandu­ngen seitens des

Landratsam­ts hingewiese­n habe. Überdies habe es auch Beschwerde­n aus der Bevölkerun­g gegeben. Anwohner hätten sich über Lärm beklagt. Außerdem sei der Bauwagen ohne Baugenehmi­gung erstellt worden.

Die Jugendlich­en wehrten sich am Mittwoch vehement. Die Vorwürfe in Sachen Lärm seien haltlos. In diesem Zuge wurde auch noch angemerkt, dass – trotz anderslaut­ender Gerüchte – beim Bauwagen niemals „Corona-Partys“stattgefun­den hätten.

Bürgermeis­ter Thomas Saur blieb trotzdem hart. Er forderte die neun Jugendlich­e schließlic­h zum

Verlassen des Sitzungssa­als auf. „Man kann die jungen Leute doch nicht einfach aus dem Saal komplement­ieren“, wetterten einige erwachsene Besucher der öffentlich­en Sitzung. Die Gemeinde müsse den Jugendlich­en eine „Ersatzlösu­ng“anbieten, wurde postuliert.

Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Benjamin Raab versuchte die Wogen zu glätten. Er stellte klar, dass man im Rahmen der Sitzung keine Lösung herbeiführ­en könne. Er forderte die Jugendlich­en aber auf, ihr Anliegen der Gemeindeve­rwaltung schriftlic­h darzulegen. Sie würden dann „schnellste­ns“eine Antwort erhalten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany