Diekmeier ohne Rücksicht auf den Ex
Sandhausens Kapitän könnte dem Hamburger SV den Aufstieg vermasseln – Hecking hofft auf Heidenheimer Patzer
HAMBURG (SID/dpa) - Spürbare Aufregung? Oder gar unruhige Nächte? Nicht bei Dieter Hecking. Vor dem wohl dramatischen Finale des Fernduells um den Relegationsplatz strahlt der erfahrene Coach des Hamburger SV Ruhe und Gelassenheit aus. „Nein, geträumt habe ich nicht davon“, sagte Hecking.
Ein Scheitern wäre für den gefallenen HSV nichts anderes als eine sportliche Katastrophe – doch Hecking gibt sich betont nüchtern. „Wenn wir es schaffen, haben wir es verdient. Wenn wir es nicht schaffen, haben wir es nicht verdient“, sagte der Trainer-Routinier, dessen Team am 34. Spieltag den SV Sandhausen (So., 15.30 Uhr/Sky) schlagen will. Gleichzeitig müsste der FCH beim Spitzenreiter Arminia Bielefeld Federn
lassen. Nur in diesem Fall kann Heckings HSV auch mit einem Punkt noch die Entscheidungsspiele um das Bundesliga-Ticket erreichen. Doch derartige Rechenspiele will der 55-Jährige nicht anstellen. „Ich werde der Mannschaft abverlangen, dass sie Charakterstärke zeigt und das Spiel gewinnt“, sagte der HSVTrainer, der sich sicher ist, dass es Bielefeld trotz des erreichten Ziels den Heidenheimern schwer machen wird: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Beine hochlegen.“
Das trifft sicherlich aber auch auf Hamburgs Gegner zu – und nicht zuletzt auf Sandhausens Kapitän Dennis Diekmeier. Der möchte seinem Ex-Club im brisanten Saisonfinale nichts schenken: „Natürlich sind Spiele gegen den HSV für mich besonders emotional. Ich habe acht Jahre für den HSV gespielt, hatte da eine schöne, manchmal auch schwierige Zeit“, sagte der 30-Jährige. Allerdings sei eines sicher: „Ich möchte jedes Spiel gewinnen und gebe immer alles dafür, das wird am Sonntag nicht anders sein.“
Sollte es für die Hamburger erneut nicht mit dem Aufstieg klappen, wäre aus Sicht von Diekmeier aber nicht das letzte Saisonspiel der Grund dafür. „Natürlich ist der HSV ein großer Club, den man in der Bundesliga sieht. Und natürlich wünsche ich dem HSV Erfolg, mit Ausnahme vom Sonntag“, sagte der Rechtsverteidiger. „Letztlich hat es aber jede Mannschaft in der eigenen Hand, wie sich die Saison gestaltet, und das hängt nicht nur vom letzten Spiel ab.“