CDU-Chefin peilt Frauenquote an
BERLIN (AFP) - In den letzten Monaten ihrer Amtszeit als CDU-Chefin will Annegret Kramp-Karrenbauer die Partei umfassend modernisieren. Eine verbindliche Frauenquote von 50 Prozent für Parteiämter und Kandidatenlisten, zudem eine Aufwertung der Schwulen-und-LesbenGruppierung in der CDU: Dies sehen die Abschlussempfehlungen vor, über die die Satzungskommission der Partei am Dienstag beraten wollte. Eine Annahme dieser Empfehlungen würde für die CDU einen Bruch mit bisherigen Positionen bedeuten.
Die Frauenquote soll den Angaben zufolge schrittweise bis 2023 umgesetzt werden: Bis dahin sollten Frauen „an Parteiämtern in der CDU und an öffentlichen Mandaten gleich beteiligt sein“, heißt es in der Vorlage. Ziel sei es, den Anteil weiblicher Amtsund Mandatsträger „bis zur Parität“– also bis auf 50 Prozent zu steigern. Eine Entscheidung über die Neuerungen müsste der Bundesparteitag im Dezember fällen. Dann soll auch Kramp-Karrenbauers Nachfolger gewählt werden. Über eine verbindliche Frauenquote wird in der CDU seit Jahren gestritten. Als weitere Neuerung sieht die Kommission in ihrem Abschlussbericht die Anerkennung der Lesben-und-Schwulen-Union (LSU) als anerkannte „Sonderorganisation“mit Rechten zur Mitwirkung an der politischen Willensbildung der CDU und eigenem Antragsrecht auf dem Bundesparteitag vor. Die LSU solle „fester Bestandteil unserer Partei“sein, heißt es in der Vorlage. „Wir sind davon überzeugt, dass das ein wichtiger Schritt zu noch mehr gelebter Volkspartei ist.“