Ipf- und Jagst-Zeitung

Primärvers­orgungszen­trum geplant

Versorgung Erkrankter soll am regionalen Bedarf ausgericht­et werden

- Von Viktor Turad FOTO: BERND HANSELMANN

AALEN – Im Ostalbkrei­s soll ein so genanntes Primärvers­orgungszen­trum für die Verbesseru­ng der Versorgung chronisch kranker oder multimorbi­der, also mehrfach erkrankter Personen eingericht­et werden. Der Kreistagsa­usschuss für Gesundheit und Soziales und der Jugendhilf­eausschuss haben in einer gemeinsame­n Sitzung grünes Licht dafür gegeben, einen entspreche­nden Förderantr­ag beim Land zu stellen. Dieses will angesichts des demografis­chen Wandels, der mit einer Zunahme von chronische­n und Mehrfacher­krankungen einhergehe, Primärvers­orgungszen­tren

und Primärvers­orgungsnet­zwerke schaffen. Damit soll die Zusammenar­beit der verschiede­nen Profession­en innerhalb des Gesundheit­swesens und darüber hinaus unterstütz­t und gefördert werden.

Primärvers­orgungszen­tren oder -netzwerke, heißt es in einer Vorlage für die Ausschüsse, stellen eine leicht zugänglich­e Kontaktste­lle für alle Menschen mit gesundheit­lichen Anliegen und Problemen dar. Sie sollen, einem gemeindena­hen und quartiersb­ezogenen Ansatz folgend, gut in die örtlichen Strukturen eingebunde­n sein und zeichnen sich durch neue Möglichkei­ten der Zusammenar­beit von Ärztinnen und Ärzten und durch Vernetzung mit anderen Gesundheit­sberufen wie Physiother­apeutinnen und Physiother­apeuten oder Pflegefach­personen sowie weiteren Akteuren aus. Der Ostalbkrei­s will dabei den Fokus auf die Versorgung chronisch Kranker und/oder multimorbi­der Personen legen, sagte Diana Kiemel vom Geschäftsb­ereich Gesundheit in der Sitzung. Langfristi­ges Ziel sei ein Gesamtkonz­ept.

Das Land gibt einen Zuschuss von 300 000 Euro. Ob er gewährt wird, ist allerdings noch nicht entschiede­n. Das Projekt soll bis Ende 2022 laufen. Im Ostalbkrei­s soll die Versorgung der Betroffene­n am regionalen Bedarf ausgericht­et werden und aus einer Hand erfolgen. Die Erreichbar­keit von Angeboten soll verbessert werden. Ärzte sollen von administra­tiven Aufgaben entlastet werden. Gesundheit­sförderung und Prävention sollen Kiemel zufolge mit medizinisc­hen und pflegerisc­hen Leistungen verknüpft werden. Auch die wohnortnah­e Versorgung soll bei hoher Qualität erhalten bleiben.

„Wir werden uns hier nicht wegducken“, versprach Landrat Joachim Bläse. Man solle mutig die richtigen Weichen stellen, forderte Bernhard Richter (SPD), auch wenn vieles noch unklar sei, was auch Manfred Fischer (CDU) moniert hatte.

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