Die Combonis werden immer afrikanischer
Pater Grabmann: Wir sind sehr überaltert – Noch 14 Comboni-Missionare leben in Ellwangen
ELLWANGEN - Nach dem CoronaTod von vier Missionaren leben noch 14 Comboni-Missionare in Ellwangen. Sie verteilen sich auf zwei Häuser: auf das Missionshaus in Ellwangen (elf Missionare) und auf Josefstal (drei). Der Älteste unter ihnen ist Pater Josef Pfanner (93), der Jüngste Pater Deo Gratias Nguonzi (42) aus Uganda. Allgemein wird das Gesicht der Kongregation afrikanischer.
Pater Deogratias Nguonzi hat in Innsbruck studiert und wurde 2013 in Uganda zum Priester geweiht. Nachdem er sieben Jahre in Polen gewirkt hat, kam er im September 2020 nach Ellwangen. Er wird in die Seelsorge einsteigen, und auch in die Fußstapfen von Bruder Manfred Bellinger treten und in der Landes-Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Ellwangen Sportangebote machen.
Von den deutschen ComboniMissionaren ist Pater Markus Körber (48) aus Pottenstein in der Fränkischen Schweiz der Jüngste. Körber, Leiter der Missionsprokura in Ellwangen, ist zurzeit bei seinen Eltern.
Das Durchschnittsalter der Missionare der deutschsprachigen Provinz beträgt 75 Jahre, wie Provinzial Pater Hubert Grabmann mitteilte. In Ellwangen dürfte das Durchschnittsalter laut Pater Reinhold Baumann bei „um die 70“liegen. Hausoberer in Ellwangen ist der aus Jagstzell stammende Pater Anton Schneider (63). Er ist auch mit Medien beschäftigt und begleitet die Gottesdienste in der Weggemeinde Josefstal.
Bruder Hans Eigner (64) ist von Beruf Bauingenieur und in der Provinz eine wichtige Person, wenn es um Bau- und Renovierungsarbeiten geht. Zusammen mit Bruder Ivan Bernardi (74) kümmert sich Eigner auch um den Freundeskreis „Werk des Erlösers“.
Pater Reinhold Baumann (81) ist Pfarrvikar in der Seelsorgeeinheit Unterschneidheim, in Ellwangen für das hier befindliche Provinzarchiv der Comboni-Missionare und für Medien zuständig und Redakteur der Zeitschrift „kontinente“. Im Ruhestand sind die Patres Alois Eder (87) und Josef Pfanner (93). Bruder Hans Bayer (65) ist Provinzverwalter und pendelt zwischen Nürnberg und Ellwangen.
Bruder Peter Niederbrunner (72), der in Südafrika Provinzverwalter war, ist in der Versorgung der Kranken tätig. Momentan ist im
Krankenstock eine einzige Person, die leichte Unterstützung braucht. Vor einem Dreivierteljahr waren es noch sechs Schwerkranke.
„Die Situation nach Corona ist auch eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen“, sagt der Provinzial Pater Hubert Grabmann mit Blick auf die älteren Mitbrüder in der deutschsprachigen Provinz: „Wir
Missionsmagazin
Das frühere Schülerseminar Josefinum in Ellwangen ist die größte Hausgemeinschaft der deutschsprachigen Provinz. Aus Anlass ihrer 100-jährigen Präsenz in Deutschland gründeten die Missionare die „Daniel-Comboni-Stiftung“mit Sitz in Ellwangen. In Ellwangen befindet sich auch die Missionsprokura, die das Bindeglied von der Heimatprovinz hinaus in die Welt ist. Hier werden die eingegangenen Spenden verwaltet und von hier aus werden sie an die einzelnen Projekte und Missionare weitergeleitet. Ellwangen ist auch Sitz des Archivs der sind sehr überaltert.“Aber die Comboni-Missionare seien von Anfang an eine internationale Gemeinschaft. Dabei sei Europa vernachlässigt worden, weil man „zu lange darauf geschaut habe, Leute nach außen zu schicken“, spricht Pater Grabmann von der „Einbahnstraße Europas in den Süden der Welt“. Die Ausbildungshäuser der Comboni-Missionare seien voll, die Mehrheit der Leute kämen aus Westafrika und dem Kongo.
„Daniel Comboni wollte Afrika durch Afrika retten“, weiß Grabmann: „Sein Anliegen war es, das zentrale Afrika als Missionsgebiet zu evangelisieren.“Grabmann ist sich sicher: „Es wird sich das Gesicht der Kongregation verändern: Es wird afrikanischer. Das ist sicherlich auch eine Realität.“Auch der Generalobere sei Afrikaner, ein Äthiopier.
„Wir Comboni-Missionare in Deutschland wollen die Weltkirche ins Spiel bringen“, unterstreicht Pater Baumann. Auch im Missionshaus in Ellwangen kann man sich eine kleine internationale Gemeinschaft vorstellen, wobei allerdings die deutsche Sprache für viele ein Hindernis sein wird. Und das Thema Flüchtlinge bleibt für die Comboni-Missionare ein wichtiges Thema.
Reinhold Baumann beschreibt das Missionshaus in Ellwangen als das wichtigste und traditionsreichste Haus der Comboni-Missionare in der deutschsprachigen Provinz. Es werde deshalb das letzte sein, wo man aufhöre.
Provinz, sie gibt es seit 1895. Über ihre Arbeit informieren die Comboni-Missionare im „kontinente“und im Freundesbrief „solidarisch“.
deutschsprachigen Provinz und Sitz der einzigen Seniorenabteilung der Provinz. Ellwanger Comboni-Missionare sind auch in der für Flüchtlinge (LEA) ehrenamtlich aktiv. Mit Sitz im Missionshaus bildete sich ein „Freundeskreis Asyl“.
LandesErstaufnahmestelle
Unterstützt werden die ComboniMissionare durch den Freundesund Wohltäterkreis „Werk des Erlösers“, der auf Daniel Comboni selbst zurückgeht und damals noch „Werk des Guten Hirten“genannt wurde. Die 1872 gegründeten Comboni-Missionsschwestern zählen etwa 1120 Schwestern aus 30 Ländern. Ihre Haupttätigkeiten sind Pastoral- und Sozialarbeit, vor allem in Afrika und Lateinamerika, aber auch im Nahen Osten.